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- AZ 5/2008
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Arzneimittelfälschungen auf der Spur
Die neuen Forschungsprojekte wurden am 23. Januar in Berlin im Rahmen der BMBF-Konferenz "Innovationen gegen Produktpiraterie" vorgestellt. Prof. Frieder Meyer-Krahmer, Staatssekretär im Forschungsministerium, betonte, dass Produktpiraterie die Wettbewerbsfähigkeit des Innovationsstandorts Deutschland in zunehmendem Maße bedrohe. "Es ist dringend notwendig, dass wir unsere Produkte und Dienstleistungen nicht nur juristisch, sondern auch technologisch besser sichern." Die Fälschung von Medikamenten hält das BMBF dabei für ein "besonders schwerwiegendes Problem". Denn anders als bei gefälschten T-Shirts oder CDs muss hier nicht nur der Originalhersteller wirtschaftliche Schäden fürchten. Arzneimittelfälschungen können überdies zu gravierenden medizinischen Sicherheitsrisiken für die Patienten führen. Unwirksame oder falsch dosierte Wirkstoffe könnten massive gesundheitliche Schäden bis hin zum Tod, etwa bei gefälschten Krebs- und Aidsmedikamenten, verursachen, betont man im Ministerium. Dies sei auch auf internationaler Ebene ein großes Problem: Beispielsweise sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einigen Teilen Afrikas bereits rund die Hälfte der angebotenen Arzneimittel Fälschungen.
Im Rahmen des neuen Forschungsprojektes "EZPharm" unterstützt das BMBF deshalb die Entwicklung einer durchgängig kontrollierten und geschützten Prozesskette für den Pharmabereich. Medikamente sollen künftig auf allen Stufen der pharmazeutischen Versorgungskette – vom Hersteller über Großhandel, Krankenhäuser, Apotheken und Ärzte bis zum Patienten – fälschungssicher transportiert und verteilt werden können.
Bund und Industrie fördern mit jeweils 15 Mio. Euro
Die Forschungsoffensive für die insgesamt zehn Projekte soll laut BMBF insbesondere produzierenden mittelständischen Unternehmen helfen, sich besser gegen Fälscher und Kopierer zu schützen. Dazu stellt das Ministerium in den kommenden drei Jahren 15 Millionen Euro bereit. Es verwies darauf, dass allen Projekten eine hohe Praxisorientierung durch enge Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam sei. Die Industriepartner beteiligen sich an den Forschungsprojekten ebenfalls mit Investitionen in Höhe von 15 Millionen Euro. .
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