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Problematischer Alkoholkonsum bei Jugendlichen
Im Vergleich zur letzten ESPAD-Studie in 2003 war bei den befragten Schülern der neunten und zehnten Klasse ein Rückgang des Tabakkonsums von 46,7 Prozent auf 36,5 Prozent zu beobachten. Für die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), zeigen die Studienergebnisse "den guten Erfolg aus dem Mix von verhaltens- und verhältnispräventiven Anstrengungen von Bund und Ländern". Auch Cannabis ist bei den Jugendlichen weniger angesagt als noch vor vier Jahren. Der Anteil Jugendlicher, die in den letzten 30 Tagen Cannabis konsumierten, sank auf 8,1 Prozent – 2003 lag er noch bei 13,6 Prozent. Dagegen sieht Bätzing den Alkoholmissbrauch unter Schülern auf einem "alarmierend hohen Niveau". So hat sich der Bierkonsum unter den Neunt- und Zehntklässlern um gut zehn Prozent auf nunmehr 66,8 Prozent erhöht. Auch der Spirituosenkonsum – in dieser Altergruppe nach dem Jugendschutzgesetz untersagt – stieg von 52,6 Prozent auf 56,9 Prozent an. Zudem gaben 19,2 Prozent der Schüler an, dass sie in den letzten 30 Tagen ein- oder mehrmals Spirituosen in einem Geschäft einkauften.
Vollzugsdefizit im Jugendschutz
"Diese Zahlen unterstreichen das Vollzugsdefizit im Jugendschutz", betonte Bätzing. Es sei daher dringend notwendig, den Jugendschutz im Einzelhandel und an Tankstellen wirkungsvoll und effizient zu kontrollieren. "Die bisherigen Instrumente sind offensichtlich unzureichend", so die Drogenbeauftragte. Der übermäßige Alkoholkonsum bringt auch Folgeprobleme mit sich: So gaben 21 Prozent der Jungen an, hierdurch in eine gewalttätige Auseinandersetzung verwickelt worden zu sein; zudem erklärten 8,4 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler, unter Alkoholeinfluss sexuellen Verkehr ohne Kondom gehabt zu haben.
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