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Gibt es bald die lösliche Spritze?

Koreanische Wissenschaftler arbeiten an einer neuartigen Injektionsmethode. Die von ihnen entwickelten nur etwa einen Millimeter langen und extrem dünnen Injektionsnadeln bestehen teilweise aus dem zu verabreichenden Wirkstoff, verbleiben in der Haut und lösen sich dort allmählich auf. Die Injektion soll weniger Schmerzen verursachen als herkömmliche Spritzen.

Bereits seit Längerem wird nach einer Möglichkeit gesucht, Wirkstoffe über biologisch abbaubare Nadeln zu verabreichen. Die Anforderungen für diese Nadeln sind hoch: Einerseits dürfen sie nur sehr dünn sein, da ein Ziel der Entwicklung eine schmerzfreie Injektion ist, andererseits müssen sie lange und stabil genug sein, um die Epidermis durchdringen zu können. Darüber hinaus dürfen sie keine Rückstände im Organismus hinterlassen und müssen mit Wirkstoffen beladbar sein. Hyung Il Jung von der Universität Seoul scheint es nun gelungen zu sein, all diese Anforderungen zu erfüllen. Er hat die von ihm und Kollegen entwickelten Injektionsnadeln bereits zum Patent angemeldet. Für ihre Herstellung wird zunächst der zu verabreichende Wirkstoff mit einer klebrigen Substanz gemischt und anschließend als Film auf eine Oberfläche aufgetragen. In diese Oberfläche werden dann kleine Spitzen getaucht und nach oben gezogen. Dabei bilden sich fadenartige, spitze Nadeln – ähnlich wie Sirup, der Fäden zieht, wenn man ihn mit dem Finger berührt. Ausgehärtet können diese Nadeln, die einen Durchmesser von weniger als einem zwanzigstel Millimeter besitzen, dann zur Injektion verwendet werden. Jung zufolge eignet sich sein Verfahren für eine Vielzahl von Wirkstoffen. Neben Arzneimitteln sieht er etwa auch kosmetische Substanzen oder Polymere, die bislang nur schwer zu verabreichen waren, als mögliche Kandidaten für seine Nadeln.


ral


Quelle: New Scientist online, Meldung vom 21.4.2008

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