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Hybridtechnik für riskante Einsätze

Ausbuchtungen der Hauptschlagader, so genannte Aneurysmen, lassen sich mit derzeitigen Standardtechniken bei bestimmten Patienten nur unter hohem Risiko behandeln. Ein neues Hybridverfahren ermöglicht den lebensrettenden Eingriff an der Aorta, ohne die gleichzeitige Öffnung von Brustkorb und Bauch.

Bei einer Erweiterung der Hauptschlagader von mehr als fünf Zentimetern wird die operative Ausschaltung solcher Aortenaneurysmen notwendig, um ein Reißen der Gefäße und damit schwere innere Blutungen zu verhindern. Bislang wurden dazu sowohl Brustkorb als auch Bauchraum des Patienten eröffnet und anschließend der erkrankte Gefäßabschnitt durch eine Gefäßprothese (Stentgraft) ersetzt. Dieser Eingriff ist jedoch riskant für jene Betroffenen, die sich in fortgeschrittenem Alter befinden oder bereits an der Hauptschlagader voroperiert sind. Auch Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit oder Lungenfunktionsstörungen gelten als gefährdende Faktoren. Wissenschaftler an der Klinik für Gefäßchirurgie in Heidelberg haben ein neues operatives Verfahren entwickelt, bei dem der "Stent" über die Leistenarterie in die erkrankte Aorta eingeschoben wird. Diese so genannte Hybridmethode kommt mit lediglich einem Bauchschnitt aus und erspart dem Risikopatienten unter minimalem Blutverlust die Öffnung des Brustkorbs, den künstlichen Herzstillstand sowie das Abklemmen der Aorta. Computertomographische Aufnahmen vor der Operation ermöglichen zudem die maßgeschneiderte Konstruktion der Prothesen für jeden Patienten. Die Operationstechnik wurde bereits in einer Langzeitstudie untersucht, zur genauen Bewertung warten die Wissenschaftler jedoch noch weitere Erfahrungswerte ab.


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Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg, Nr. 91/2008

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