Prisma

Kaffee weckt die richtigen Erinnerungen

Werden Zeugen nach ihrem Tun zu bestimmten Zeiten befragt, kommen oft widersprüchliche Aussagen zustande. Möglicherweise bringt Schlafmangel das Gedächtnis durcheinander, glauben Wissenschaftler der Universität Lübeck und empfehlen für korrekte Erinnerungen eine gute Tasse Kaffee.

Durch zu wenig Schlaf kann es vorkommen, dass Menschen sich an Sachverhalte nicht mehr richtig erinnern und Tatsachen verdrehen. Dabei werden die Erlebnisse im Gehirn nicht falsch abgespeichert, sondern der Schlafentzug verursacht ein fehlerhaftes Abrufen bestimmter Gedächtnisinhalte. Kann Schlaf nachgeholt werden, funktioniert die Erinnerung wieder korrekter. Auch eine Tasse Kaffee kann der richtigen Wiedergabe von Fakten auf die Sprünge helfen, wie Lübecker Wissenschaftler in einem Experiment herausfanden. Sie ließen Probanden eine Liste von Wörtern lernen, die alle eine Assoziation zu "schwarz" hatten, ohne dass der Begriff überhaupt vorkam. Nach einer durchwachten oder durchschlafenen Nacht sollten sich die Teilnehmer an die Wortliste erinnern. Die müden Probanden ordneten der Reihe dabei den Begriff "schwarz" weitaus häufiger zu als ihre ausgeschlafenen Mitstreiter. Durften sich die unfitten Teilnehmer eine weitere Nacht ausruhen, konnten sie sich besser an die Worte erinnern. Gleichsam funktionierte das Gedächtnis fehlerfreier, wenn die übernächtigten Probanden vor Abfrage der Liste eine Tasse Kaffee getrunken hatten.


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Quelle: Smith, K.: Nature, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/news.2008.953

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