Prisma

Aus Haut mach Nerven

Harvard-Wissenschaftler um Kevin Eggan haben aus unprogrammierten Hautzellen einer ALS-Patientin funktionsfähige Nervenzellen hergestellt. Die Zellen eignen sich zwar nicht zur Therapie der Erkrankung, können aber zu deren Verständnis einen wertvollen Beitrag leisten.

Verschiedenen Forschergruppen ist es bereits gelungen, Hautzellen erwachsener Menschen in undifferenzierte Zellen umzuwandeln, die embryonalen Stammzellen ähneln. Das Team um Eggan setzte nun auf diesen Arbeiten auf und programmierte die aus der Haut gewonnenen "Stammzellen" zu Motoneuronen um. Diese Neuronen sind bei Patienten mit einer amyotrophen Lateralsklerose besonders stark geschädigt und für die typischen Lähmungserscheinungen verantwortlich. Mit ihren Forschungsergebnissen wollen die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über das komplexe Zusammenspiel von genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen bei ALS gewinnen. Die Zellen können zudem für den Test von potenziellen ALS-Arzneimitteln dienen. Als "Ersatzzellen" eignen sie sich dagegen nicht.


ral


Quelle: Eggan, K. et al.: Science, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1126/science.1158799

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