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Apotheker fordern Stopp des Medikamenten-Pick-up

SCHWERIN (daz). Die Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern hat von der Politik einen vehementen Einsatz gegen das Pick-up-Geschäft mit Arzneimitteln gefordert: "Es ist höchste Zeit, dass die Regierung dem gesundheitsgefährdenden Treiben von Drogerieketten und deren ausländischen Partnern ein Ende bereitet", sagte Kammerpräsidentin Christel Johanns am 13. Oktober vor Journalisten in Schwerin.

In diversen Drogeriemärkten Deutschlands können Patienten Medikamente bestellen und zwischen Katzenstreu, Toilettenpapier und Waschmittel abholen. Für Johanns ein unhaltbarer Zustand: "Hier wird die Gesundheit der Menschen ohne Not aufs Spiel gesetzt. Dabei sind Arzneimittel Waren der besonderen Art, deren Anwendung mit Risiken verbunden sein kann." Sie betonte, dass die Betreiber der Pick-ups auf ein Höchstmaß an Arzneisicherheit, Patientenbegleitung und auch an Datenschutz verzichteten – die an Apotheken gestellten Mindestanforderungen müssten diese Stellen nicht erfüllen.

Die Politik hat das Problem bereits erkannt – "jetzt müssen Taten folgen", so Johanns. "Das Verbot gewerblicher Abholstellen ist die einzig mögliche Konsequenz". Darüber hinaus freut man sich bei der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern, dass ihre Landesregierung die Bundesratsinitiative zum Versandhandelsverbot verschreibungspflichtiger Medikamente unterstützt. Bayern und Sachsen hatten einen entsprechenden Gesetzesantrag eingebracht, der jedoch derzeit im Bundesrat nicht weiter kommt. "Unsere Landesregierung sollte nun aktiv den Antrag wieder auf die Tagesordnung setzen lassen, damit das Verbot zum Schutz der Verbraucher so schnell wie möglich verabschiedet werden kann", forderte Johanns.

Die Kammerpräsidentin betonte, dass auch eine Reihe rezeptfrei erhältlicher Medikamente falsch oder gar missbräuchlich angewendet würde. "Die anonyme Bestellung im Internet senkt die Hemmschwelle und fördert den gesundheitsschädlichen Konsum von Arzneimitteln", so Johanns. In der Apotheke werde der Patient hingegen über die Risiken informiert. Die Kammer fordere den Gesetzgeber deshalb auf, Arzneimittel mit hohem Missbrauchs- sowie Gefahrenpotenzial vom Versandhandel auszuschließen.

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