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Arzneimittel und Therapie
Zoledronsäure auch für Männern empfohlen
Bisher ist Zoledronsäure für die Behandlung von postmenopausalen Frauen mit erhöhtem Frakturrisiko und zur Behandlung von Morbus Paget des Knochens zugelassen. Zudem ist Zoledronsäure unter dem Handelsname Zometa® zur Prävention von Skelettkomplikationen bei Knochenmetastasen und zur Therapie der tumorinduzierten Hypercalcämie im Handel.
Weniger Osteoporose-bedingte Knochenbrüche
Die Zulassungsempfehlung beruht auf den Ergebnissen einer Phase-III-Studie aus dem Horizon-Programm (Horizon Recurrent Fracture Trial), an der auch 24% Männer teilnahmen: 2127 im Mittel 75 Jahre alte Patienten erhielten beginnend innerhalb von 90 Tagen nach operativer Versorgung eines Oberschenkelhalsbruches und 14 Tage nach einmaliger Hochdosis von Vitamin D (50.000 I.E. bis 125.000 I. E.) einmal jährlich 5 mg Zoledronat oder Placebo i.v. Alle Patienten nahmen im Studienverlauf täglich 1000 mg bis 1500 mg Calcium und 800 I.E. bis 1200 I.E. Vitamin D ein. Dabei konnte das Risiko von Osteoporose-bedingten Knochenbrüchen um 35% gesenkt werden sowie die Todesfallrate um 28%. Schätzungsweise leiden unter Männern einer von fünf im Alter über 50 Jahren an Osteoporose-bedingten Knochenbrüchen. Hüftbrüche stellen dabei ein hohes Todesfallrisiko dar. 2000 wurden weltweit rund 1,6 Millionen solcher Brüche verzeichnet. In Europa sollen 179.000 Männer und 711.000 Frauen davon betroffen gewesen sein.
Osteoklasten vermittelte Resorption gehemmt
Zoledronsäure gehört zur Klasse der stickstoffhaltigen Bisphosphonate und wirkt primär auf den Knochen. Sie ist ein Inhibitor der Osteoklasten-vermittelten Knochenresorption. Die selektive Wirkung der Bisphosphonate auf den Knochen beruht auf ihrer hohen Affinität zum mineralisierten Knochen. Nach intravenöser Gabe lagert sich Zoledronsäure rasch im Knochen an und zwar vorzugsweise – wie andere Bisphosphonate – an Stellen mit Knochenresorption. Molekularer Hauptangriffsort der Zoledronsäure im Osteoklasten ist das Enzym Farnesylpyrophosphat-Synthase, andere Wirkmechanismen können aber nicht ausgeschlossen werden. Die relativ lange Wirksamkeit von Zoledronsäure wird ihrer hohen Bindungsaffinität zur katalytischen Bindungsstelle von FarnesylpyrophosphatSynthase und ihrer hohen Affinität zu Knochenmineralien zugeschrieben. Diskutiert wird die Möglichkeit, dass die starke Suppression des Knochenumbaus durch Aminobisphosphonate langfristig zu einer erhöhten Sprödigkeit des Knochens führen könnte. Unerwünschte gastrointestinale Effekte wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen im Rahmen der infusionsbedingten Beschwerden häufig vor.
QuellePressemitteilung der Novartis Pharma GmbH. ck
Welt-Osteoporose-TagJährlich findet weltweit am 20. Oktober auf Initiative der WHO der Weltosteoporosetag statt. Der von der International Osteoporosis Foundation (IOF) vorgegebene, englischsprachige Titel für die Jahre 2008 und 2009 lautet: "Stand tall - speak out for your bones". In Deutschland wurde als Motto gewählt "Ich bin betroffen: mit Osteoporose leben !" Viele patientenorientierte Organisationen initiieren rund um diesen Tag Veranstaltungen, um die Bevölkerung für das Thema Osteoporose zu sensibilisieren. Zu diesen Organisationen gehören in Deutschland z. B. das Kuratorium Knochengesundheit e.V. oder der Bundesselbsthilfe-Verband für Osteoporose. Das Kuratorium Knochengesundheit e.V. organisiert am 15. November 2008 in Mannheim eine Informationsveranstaltung unter dem Motto "Risiko Osteoporose – gemeinsam mehr bewegen". Über die weltweit stattfindenden Aktionen zum Welt-Osteoporose-Tag kann man sich über die Internetseiten der IOF www.iofbonehealth.org informieren. |
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