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Adventsrätsel
DAZ Adventsrätsel
Um Ihnen die Adventszeit zu verkürzen, lag in der DAZ 48 ein Adventskalender bei, den unsere Cartoonistin Barbara gestaltet hat. Wir möchten damit auch Ihr weihnachtlich-pharmazeutisches Wissen testen und stellen Ihnen zu den Bildern, die sich hinter den Türchen verbergen, in den DAZ-Ausgaben vor Weihnachten 24 Fragen. In dieser Ausgabe finden Sie die Fragen für die Türchen vom 4. bis zum 10. Dezember. Raten Sie mit! Und wenn Sie alle Antworten gefunden haben, ergibt sich am 24. Dezember ein Neujahrswunsch von Johann Wolfgang von Goethe.
4. Dezember
Jedes Jahr aufs Neue verfolgen wir im Dezember gespannt die Wettervorhersage in der Hoffnung auf weiße Weihnachten, auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückging. Das Weiß des Schnees resultiert aus der Vielzahl von Eiskristallen. Jeder einzelne dieser Kristalle ist durchsichtig. Das Licht aller sichtbaren Wellenlängen wird an den Grenzflächen zwischen den Eiskristallen und der umgebenden Luft reflektiert und gestreut. Eine ausreichend große Ansammlung von Eiskristallen mit zufälliger Lagebeziehung zueinander führt damit insgesamt zu einer diffusen Reflexion, die unserem Auge den Schnee weiß erscheinen lässt. Aber auch Eiskristalle selbst besitzen eine faszinierende Formenvielfalt. In Abhängigkeit von der Temperatur bilden sich Plättchen, Prismen oder die bekannten sechsarmigen verästelten Sterne. Mit welchem Begriff bezeichnen Kristallographen diese strauchartige Kristallstruktur von Schneeflocken oder auch Eisblumen auf Fensterscheiben? In der Pharmazie kennt man den von uns gesuchten Begriff auch als Bezeichnung für den astartigen Zytoplasmafortsatz der Nervenzelle, der der Aufnahme elektrischer Reize und ihrer Weiterleitung zum Soma der Nervenzelle dient.
5. Dezember
Eines der bekanntesten Weihnachtsgedichte stammt aus der Feder eines Apothekers, der von 1819 bis 1898 lebte. Wir suchen den Vor- und Nachnamen des berühmten dichtenden Apothekerkollegen, der die folgenden Zeilen verfasst hat.
Weihnachten
Noch einmal ein Weihnachtsfest,
Immer kleiner wird der Rest,
Aber nehm’ ich so die Summe,
Alles Grade, alles Krumme,
Alles Falsche, alles Rechte,
Alles Gute, alles Schlechte –
Rechnet sich aus all dem Braus
Doch ein richtig Leben heraus.
Und dies können ist das Beste
Wohl bei diesem Weihnachtsfeste
6. Dezember
Jedes Jahr lachen uns ganze Heerscharen von Schokoladenweihnachtsmännern aus den Supermarktregalen entgegen. Dabei ist die Herstellung der braunen zart schmelzenden Leckerei gar nicht so einfach. Grund dafür ist das komplizierte Kristallisationsverhalten des Hauptbestandteils der Schokolade, der Kakaobutter. Eine Tatsache, die dem Pharmazeuten auch aus der Rezeptur bei der Verarbeitung von Kakaobutter als Suppositoriengrundmasse bekannt ist. Kakaobutter kristallisiert in unterschiedlichen Kristallformen, die im Wesentlichen für die physikalischen Eigenschaften der Schokolade verantwortlich sind. Bisher wurden sechs verschiedene Modifikationen entdeckt, die je nachdem wie schnell die Schmelze abkühlt, entstehen. Als Kunden akzeptieren wir Schokolade nur in einer einzigen ganz bestimmten Kristallform, denn nur diese zeigt den edlen Oberflächenglanz, die knackige Härte und das angenehme Schmelzen im Mund. Andere Modifikationen zergehen aufgrund eines höheren Schmelzpunktes nur sehr langsam im Mund, vermitteln ein grobes, sandiges Zungengefühl oder besitzen eine unansehnlich stumpfe Oberfläche.
Wie bezeichnet man das Phänomen, dass Kakaobutter bei gleicher chemischer Zusammensetzung in verschiedenen kristallinen Erscheinungsformen auftreten kann?
7. Dezember
Ein beliebter Brauch in der Advents- zeit ist das Abbrennen von Räucherkerzen, um in den Häusern Tannen- oder Lebkuchenduft zu verbreiten. Bereits um 1750 ist die Herstellung dieser Kerzen im Erzgebirge überliefert. Etwa 100 Jahre später fanden sie gemeinsam mit den populären Räuchermännchen auch über das Erzgebirge hinaus Verbreitung. Nicht bekannt ist, wo genau die erste Räucherkerze entstand, sicher ist jedoch, dass dies in einer Apotheke geschah. Im 18. Jahrhundert wuchs zunächst vor allem die Bedeutung medizinisch eingesetzter Räucherkerzen sprunghaft an. Daher enthielten die pharmazeutischen Rezepturbücher fortan auch Vorschriften, wie diese spezielle Arzneiform herzustellen war. Geräuchert wurde damals gegen die Pest, gegen Zahnschmerzen oder schweres Gehör. Wir suchen die klangvolle lateinische Bezeichnung, unter der die Räucherkerzen bis ins frühe 20. Jahrhundert in den Rezepturbüchern der Apotheker zu finden waren.
8. Dezember
Eine beliebte Süßigkeit in der Weihnachtszeit ist das Marzipan. Ob in Marzipankartoffeln, als Zutat in Christstollen und Dominosteinen oder als glückverheißendes Marzipanschweinchen zum Jahreswechsel: im Dezember haben Marzipanprodukte Hochkonjunktur. Die Rohmasse besteht in der Regel aus zwei Drittel gemahlenen und gewalzten süßen Mandeln und einem Drittel (höchstens 35%) Zucker. Ein wesentliches Qualitätsmerkmal ist der Anteil von Bittermandeln in der Rohmasse. Zwar geben Bittermandeln dem Marzipan sein bekanntes charakteristisches Aroma, da sie jedoch auch ein cyanogenes Glykosid enthalten, ist ihr Anteil am Gesamtmandelgewicht auf maximal 12% begrenzt. Wie lautet der Name dieses cyanogenen Glykosids, das bei der Hydrolyse neben Blausäure und Glucose auch noch Benzaldehyd freisetzt?
9. Dezember
Weihnachtszeit und Kerzenschein sind fast untrennbar miteinander verbunden. Diente früher in erster Linie Bienenwachs (Cera flava) zur Kerzenherstellung, etablierten sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zwei andere Kerzengrundmassen. Eine davon ist Paraffin, das aufgrund seines niedrigen Preises sowie seiner universellen Einsetzbarkeit heute meist in der Kerzenproduktion eingesetzt wird. Für hochwertige Kerzen verwendet man ein weißes bis schwach gelbliches, hauptsächlich aus Stearinsäure und Palmitinsäure bestehendes Gemisch. Man erhält es, wenn man das bei der Hydrolyse von Kokos- oder Palmöl entstehende Fettsäuregemisch von der flüssigen Ölsäure befreit und durch Wasserdampfdestillation reinigt. Diese Kerzen sind zwar teurer, rußen aber beim Abbrennen weniger. Wie lautet der Fachbegriff für dieses Gemisch aus Stearinsäure und Palmitinsäure?
10. Dezember
Als populärstes Festtagsmahl an den Weihnachtsfeiertagen gilt die Weihnachtsgans, die für Hobbyköche durchaus eine Bewährungsprobe darstellt. Qualitätsmerkmal für einen gelungenen Gänsebraten ist dabei neben dem saftigen Fleisch vor allem auch die gold-braune, knusprig-aromatische Kruste, die einer nicht-enzymatischen Bräunungsreaktion zu verdanken ist. Dabei reagieren Aminosäuren mit reduzierenden Zuckern zu braunen, geschmacksintensiven Kondensationsprodukten, die für die Färbung und das typische Aroma verantwortlich sind. Wie lautet der Nachname des berühmten französischen Chemikers, nach dem diese für den Gänsebraten so wichtige, Reaktion benannt ist?
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