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DAZ aktuell
In Zürich und Winterthur kommt das Dispensierrecht
Auf dem Land ist es im Kanton Zürich bereits möglich, Medikamente wahlweise über eine (Versand-)Apotheke oder den Arzt zu beziehen. Offenbar in der Befürchtung, hieran könne sich etwas ändern, stimmte am vergangenen Wochenende vor allem die Landbevölkerung der Ärzte-Initiative zu. In den Städten selbst – um die es in der Volksabstimmung allein ging – fiel das Ergebnis anders aus: In Zürich stimmten 41,5 Prozent zu, in Winterthur gar nur 40,9 Prozent. Der Apothekerverband des Kantons Zürich (AVKZ) bedauerte den Entscheid der Stimmberechtigten sehr. Es sei offenbar nicht gelungen, der Landbevölkerung klar zu machen, dass für sie bei einem Nein alles beim Alten bleibt. Die Aufgabe des AVKZ sei nun, die im Vorfeld der Abstimmung gemachten Versprechungen einzufordern und die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen. Dabei gehe es darum, die Aufgaben der öffentlichen Apotheke in den Bereichen Prävention, Gesundheitsvorsorge und Impfen im Sinne einer Kompensation auszubauen. Im Interesse des Patientenwohls erwartet der AVKZ zudem, dass Arztpraxen mit Abgabebewilligung gleich strenger Aufsicht und Kontrolle unterstehen, wie die öffentliche Apotheke. Von den selbstdispensierenden fordert der Verband, dass sie Rezepte weiterhin diskussionslos ausstellen.
Die Ärzte begrüßten das "respektable Ergebnis" der Volksabstimmung erwartungsgemäß. Das Komitee erwartet nun eine schnellstmögliche Verankerung der neuen Regelung im neuen Gesundheitsgesetz. Die Ärzte verwiesen darauf, dass es bereits zuvor zwei Abstimmungen zur Frage der Medikamentenabgabe gegeben habe, die jedoch später gerichtlich aufgehoben wurden. Diesmal erwarten die Initiatoren, dass die Apotheker darauf verzichten, den Entscheid mit juristischen Mitteln anzugreifen. Sollten sie es dennoch erneut versuchen "wäre dies eine grobe Missachtung des demokratisch herbeigeführten Volkswillens", so das Komitee.
Der Züricher Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger kündigte an, die Änderung voraussichtlich zum Jahr 2010 umzusetzen. Er rechne mit 800 zusätzlichen Gesuchen von Ärzten, die Medikamente abgeben wollten.
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