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Neue Bücher & Medien
Moderne Biotechnologie
Das Fachgebiet der Biotechnologie, insbesondere die Molekulare Biotechnologie, hat inzwischen eine große Bedeutung für die Pharmazie erlangt. Schon heute existieren über 100 Präparate, die als rekombinante Therapeutika in Mikroorganismen oder tierischen Zellkulturen hergestellt werden. Man denke nur an die diversen Hormone (Insulin, Humanes Wachstumshormon, Gonadotrophine), Wachstumsfaktoren (EPO; CSF), Gerinnungsfaktoren (Faktor VIII, IX, Thrombolytika, Antikoagulantien), therapeutische Enzyme (DNAse, Glucocerebrosidase), Zytokine (Interferon alfa, Interleukine), Antikörper (Remicade® , Enbrel® , Rituxan® , Herceptin® , Avastin®) und Vakzine (Hepatitis B). Aber auch neuere Therapieversuche mit RNAi, Ribozymen oder Stammzellen zählen zum Bestandteil der modernen Biotechnologie. Sofern es um Therapeutika geht, kann man das Fachgebiet auch als "Pharmazeutische Biotechnologie" bezeichnen. Erfreulicherweise wurden in Deutschland schon erste Lehrstühle für dieses Gebiet errichtet. Unbesehen davon, gehört die Thematik laut Approbationsordnung zum Pflichtkanon der Lehre in der Pharmazeutischen Biologie und wird im zweiten Prüfungsabschnitt abgeprüft.
In den ersten acht Kapiteln führt der Autor in die Grundlagen der Pharmazeutischen Biotechnologie ein und liefert zunächst einen Einstieg in das Thema Gene und Proteine sowie Gentechnik. Dann wird der Prozess der Arzneistoffentwicklung vom Labor bis zur Zulassung auf 40 Seiten abgehandelt. Anschließend werden mikrobielle Produktionssysteme sowie Zellkulturen dargestellt, als auch die vielen Schritte des Downstream-Processing detailliert erläutert. Hier wird z. B. in das Thema der diversen Methoden zur Filtration und Proteinreinigung eingeführt.
Im zweiten Teil des Buches geht es um Wirkstoffklassen, die rekombinant hergestellt werden, u. a. werden behandelt: Interferone, Interleukine, Tumornekrosefaktor, Wachstumsfaktoren, Hormone, Blutprodukte und therapeutische Enzyme, Antikörper, Vakzine und Adjuvantien und zuletzt DNA- und Zell-basierte Therapeutika (inklusive Gentherapie).
Das Buch ist auf einem aktuellen Stand der Wissenschaft (geschrieben 2006 und da sich das Forschungsfeld schnell verändert, fehlen einige neuere Trends der letzten zwei Jahre), präzise und verständlich geschrieben. Die Abbildungen sind eher minimalistisch; man kann nur hoffen, dass die zweite Auflage farbig bebildert und somit ansprechender sein wird. Die Tabellen sind außerordentlich informativ und geben den Überblick über alle rekombinanten Therapeutika.
Dieses Handbuch kann man allen Studierenden der Pharmazie und Molekularen Biotechnologie aber auch fertigen Offizin-Apothekern und Wissenschaftlern (Pharmazeuten, Mediziner, Biologen) zur Lektüre empfehlen.
Prof. Dr. Michael Wink, Universität Heidelberg, Inst. für Pharmazie u. Molekulare Biotechnologie
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