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DAZ aktuell
Fast sechs Millionen in Hausarztmodellen
Die hausarztzentrierte Versorgung war 2004 eingeführt und mit der Gesundheitsreform 2007 modifiziert worden. Seit letztem Jahr müssen die Kassen Hausarztmodelle verpflichtend anbieten, für die Versicherten und Leistungserbringer ist die Teilnahme hingegen freiwillig. Patienten, die in einem solchen Modell eingeschrieben sind, müssen bei gesundheitlichen Beschwerden zunächst ihren Hausarzt aufsuchen. Dieser übernimmt die Funktion eines Lotsen durch das Gesundheitssystem, überweist bei Bedarf an Fachärzte und soll einen umfassenden Überblick über die Krankengeschichte des Patienten haben. Ziel ist es unter anderem, so die Bundesregierung, Mehrfachuntersuchungen zu vermeiden. Mittlerweile haben nach Auskunft des Ministeriums mehr als 31 Millionen Versicherte die Möglichkeit, an einem Hausarztmodell teilzunehmen.
Umstrittene Erfolge
Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung haben die bisherigen Modelle der Kassen jedoch nicht die gewünschte Wirkung erbracht. Insbesondere fühlten sich Patienten in Hausarztmodellen von ihren Ärzten nicht besser versorgt als Patienten, die nicht an den Modellen teilnehmen. Auch das Ministerium antwortet auf die Frage der Linksfraktion, ob die Regierung mit den bisherigen Ergebnissen der Modelle zufrieden sei, wortkarg: Mit der jüngsten Gesundheitsreform habe man ergänzende Maßnahmen eingeführt, die der Verkürzung von Wartezeiten, der verbesserten Koordination zwischen Haus- und Fachärzten sowie der Vermeidung von Doppeluntersuchungen dienen, schreibt Staatssekretärin Marion Caspers-Merk. Und: "Ein Teil der Maßnahmen hat bereits zu einer Verbesserung der Versorgung geführt."
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