Ernährung aktuell

Zartbitterer Beigeschmack

Vor Kurzem noch ließ die Nachricht über den gesundheitlichen Benefit von dunkler Schokolade das Herz eines jeden Zartbitter-Liebhabers höher schlagen. Nun werden schon erste Zweifel laut, ob die kakaoreichen Tafeln auch halten, was die Forschung verspricht. Offensichtlich gilt es bei den Zubereitungen genauer hinzusehen, denn zartbitter scheint nicht gleich zartbitter zu sein.

Zahlreiche Studien der letzten Monate belegen – dunkle Schokolade wirkt sich vorteilhaft auf kardiovaskuläre Funktionen aus und ist somit gut fürs Herz. Bedingung dabei, die Zubereitungen sollten mindestens 70% Kakaoanteil besitzen. Nur so kann eine große Menge der für den positiven Effekt verantwortlichen Flavonole gewährleistet werden. An dieser Stelle sehen kritische Beobachter jedoch den Haken: Viele Schokoladenhersteller entfernen die bitter schmeckenden Flavonole aus den festen Bestandteilen des Kakaos, wobei der genaue Gehalt an bioaktiven Substanzen auf der Verpackung nicht unbedingt deklarieren ist. So kann dunkle Schokolade zwar mit viel Kakao gesegnet sein, aufgrund eines reduzierten Flavonolanteils jedoch keinerlei gesundheitlichen Vorteil für sich in Anspruch nehmen. Außerdem sollte, egal ob wirklich zartbitter oder nicht, der hohe Gehalt an Fett und Zucker nicht übersehen werden, warnt der Artikel. Dennoch bleibt zu erwähnen, dass eine durchdachte und ausgewogene Ernährung jeden maßvollen Genuss an Schokolade erlaubt.


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Quelle: Lancet 370, 2070 (2007).

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