Prisma

Erbgut bei eineiigen Zwillingen nicht identisch

Entgegen der bislang anerkannten Theorie, dass eineiige Zwillinge ein identisches Erbgut haben, konnten Forscher nun doch Unterschiede entdecken. Diese entstehen wahrscheinlich im Laufe des Lebens durch fehlerhaftes Kopieren des Erbgutes bei der Zellteilung.

Nicht nur beeinflusst durch die Umwelt entwickeln sich eineiige Geschwisterpaare unterschiedlich, sondern auch, weil sie sich "genetisch auseinander entwickeln". Das ursprünglich identische Erbgut unterliegt im Laufe des Lebens unterschiedlichen Veränderungen, die bei der Zellteilung entstehen. Dabei werden Chromosomenteile "vergessen" oder bestimmte Abschnitte des Erbgutes mehrmals kopiert. Offenbar geschieht dies häufiger als lange angenommen. So zeigte Carl Bruder, Universität von Alabama, an 19 Zwillingspaaren, dass alle unterschiedliche Veränderungen im Erbgut aufwiesen und damit nicht mehr genetisch identisch waren. Die Erkenntnis bietet laut Bruder eine neue Möglichkeit, für Krankheiten verantwortliche Gene zu identifizieren. Leidet nur einer der Zwillinge an einer Krankheit, so liegt deren Ursprung mit großer Wahrscheinlichkeit in einer bestimmten Abweichung in seinem Erbgut.


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Quelle: Bruder, C. et al.: Am. J. Hum. Genet., DOI: 10.1016/j.ajhg.2007.12.011

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