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- AZ 31/2009
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Kindergeld sparen – Kinderwünsche erfüllen
"Der kontinuierliche Aufbau eines eigenen Vermögens ab Geburt der Tochter oder des Sohnes ermöglicht es, Kinderwünsche zu erfüllen, ohne auf laufende Einnahmen oder selbst Erspartes zurückgreifen zu müssen. Wer von Beginn an für sein Kind Geld auf die Seite legt, profitiert vom Zinseszinseffekt, der gerade auf lange Sicht voll zur Geltung kommt", so ein Vorsorgeexperte des Allgemeinen Wirtschaftsdienstes (AWD).
Kindergeld zum Sparen nutzen
Mit der Geburt eines Babys gesellen sich für die Eltern zwar neue Ausgaben hinzu, dennoch sollte idealerweise die Einnahmequelle Kindergeld zum Sparen genutzt werden. Für das erste Kind überweist Vater Staat monatlich 164 Euro. Wer diesen Betrag Monat für Monat in einen Vorsorgevertrag einzahlt, bei einer angenommenen dauerhaften Durchschnittsverzinsung von drei Prozent, erhält dank des Zinseszinseffektes nach 15 Jahren 37.197,46 Euro abzüglich Steuern (das eingezahlte Kapital beträgt 29.520 Euro). Mit einer Summe in dieser Größenordnung fällt es sicher leichter, Anschaffungen wie Computer und Sportausrüstung oder den Erwerb des Führerscheins zu bewerkstelligen.
Doch welches Vorsorgeprodukt eignet sich? Eine beliebte Variante ist die Ausbildungsversicherung. Sie funktioniert im Prinzip wie eine Kapitallebensversicherung und weist häufig eine Laufzeit bis zum Ausbildungsbeginn oder bis zur Volljährigkeit des Kindes aus. Neben dem Garantiezins – zurzeit 2,25 Prozent – sammeln sich Überschussanteile an, deren Höhe je nach Investitionserfolg des Versicherers ausfällt. Kapitallebensversicherungen legen die ihnen anvertrauten Gelder konservativ an und meiden risikoreiche Anlagen. Sicherheit ist hier oberstes Gebot. Dafür können unter Renditegesichtspunkten andere Vorsorgeprodukte interessanter sein. Besondere Klausel bei der Ausbildungsversicherung: stirbt der versicherte Elternteil während der Vertragslaufzeit, übernimmt die Versicherungsgesellschaft die verbleibenden Beiträge bis zum Auszahlungszeitpunkt.
Zahlreiche Anbieter ermöglichen den Einschluss von Zusatzbausteinen in die Ausbildungsversicherung. So kann der Vermögensaufbau mit der Absicherung von Risiken gekoppelt werden. Eine private Kinderunfallpolice oder Kinderpflegerente sind zwei Beispiele. Da die gesetzliche Unfallversicherung lediglich bei Unfällen im Kindergarten, in der Schule und während der Ausbildung beziehungsweise jeweils auf dem Hin- und Rückweg einspringt, müssen Erziehungsberechtigte für Kosten infolge eines Unfalls in der Freizeit oder im Haushalt selbst aufkommen. "In diesem Fall bringt eine private Unfallpolice zumindest finanzielle Unterstützung – und die ist bei den immensen Kosten im Gesundheitsbereich nicht unerheblich", sagt der AWD-Vorsorgeexperte.
Vielfalt bei Vorsorgemöglichkeiten
Neben dem "Klassiker" Ausbildungsversicherung stehen viele verschiedene Produkte zur Auswahl. Eine fondsgebundene Lebensversicherung ist das Pendant mit dem Unterschied, die Renditechancen von Fonds nutzen zu können. Dabei ist es möglich, den Anlageschwerpunkt auf Aktien- oder Rentenfonds sowie auf einen Mix von verschiedenen Fondsklassen zu legen. Auch wenn Aktien in ihrer Beliebtheit bei den Bundesbürgern in tiefste Tiefen gesunken sind, sollten die langfristigen Renditechancen nicht ganz vergessen werden. Reine Fondssparpläne sind ebenfalls eine Alternative. Sie zeichnet Flexibilität aus. Teilentnahmen sind bei einem außerplanmäßigen Wunsch jederzeit möglich. Allerdings könnte die Spardisziplin eher leiden als bei den fest vereinbarten Versicherungen, deren vorzeitige Auflösung mit Nachteilen verbunden ist.
Bausparen gehört wie die Kapitallebensversicherung zu den Urgesteinen der Vorsorgeprodukte. Der Erwerb der eigenen vier Wände unter Berücksichtigung des angesparten Kapitals und des zinsgünstigen Bauspardarlehens hat auch in der Kindervorsorge seinen Charme. Zwar wird in der Regel erst mit Familiengründung eine Immobilie gebaut oder gekauft, aber schließlich liegt es in der Hand der Eltern, wann sie ihr Kind mit dem Kapital beglücken!
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