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- AZ 48/2009
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Der Kampf geht weiter
Wer als Apotheker gedacht hat, nach EuGH-Urteil, nach schwarz-gelbem Wahlausgang, nach Wahl eines FDP-Gesundheitsministers, nach Koalitionsvertrag mit positiven Äußerungen zur Apotheke beruhigt in die Zukunft sehen zu können, wird dieser Tage sehr schnell eines anderen belehrt. Opposition und Gegner der heutigen Apothekenstrukturen schlafen nicht und werden auch weiterhin ihre Richtung verfolgen.
Da hat sich die SPD doch eben wieder auf ihren Professor Lauterbach besonnen, den Mann mit der Fliege, der kaum einen Kamera- oder Talkshow-Termin auslässt. Er soll künftig gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion werden. Er, der nicht gerade ein Freund der Apotheken ist, wird einen Posten der Opposition innehaben, der nah an den Medien steht und damit durchaus Einfluss hat. Wir erinnern uns: Lauterbach hat sich bereits 2005 für eine weitgehende Liberalisierung des Arzneimittelhandels in Deutschland ausgesprochen. Er glaubt, dass eine Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbots preiswertere Arzneimittel hervorbringt. In einem Ende Oktober veröffentlichten Interview spricht Lauterbach an, was er von der Gesundheitspolitik Röslers erwartet: "Eine klassische Klientelpolitik. Also eine Politik, die sich an den Interessen der Apotheker, der Facharztverbände, der Pharmaverbände und der privaten Versicherungen orientiert." Es überrasche ihn nicht, wenn nun verhindert werde, dass Apothekenketten entstehen und fremde Investoren mitmischen. Lauterbach gilt im Übrigen auch als einer der Väter der Bürgerversicherung. So werden wir also mit Lauterbachs linkem Störfeuer zu rechnen haben.
Ebenfalls nicht aus der Welt sind die Überzeugungen von Gremien wie beispielsweise dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage. Dieses Gremium legte erst vor Kurzem sein aktuelles Jahresgutachten vor. Hier finden sich deutliche Worte in Richtung mehr Wettbewerb bei Apotheken. Der Sachverständigenrat versteht darunter, dass das Vorhaben der Koalition, am Mehr- und Fremdbesitzverbot von Apotheken festzuhalten und die Auswüchse beim Arzneiversandhandel zu bekämpfen, den Wettbewerb im Gesundheitswesen maßgeblich reduzieren könnte. Demnach wird auch von dieser Seite versucht werden, die Politik in Richtung Apothekenketten weiterhin zu beeinflussen.
Fazit: Die Befürworter der Kette machen weiter. Wir Apothekerinnen und Apotheker werden also auch weiterhin mit guten Argumenten und unserer guten täglichen Arbeit unter Beweis stellen müssen, dass unser System das Beste ist.
Peter Ditzel
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