Aus Kammern und Verbänden

Top im Job – 20. Jahrestagung der unterrichtenden Apotheker

Am 13. und 14. März 2009 tagten in Duisburg die unterrichtenden Apotheker, die sich unter dem Dach des BApÖD organisiert haben. Dort fielen zwei Jubiläen zusammen: die 20. Jahrestagung der unterrichtenden Apotheker und das 40-jährige Bestehen der PTA-Lehranstalt Duisburg. Festredner waren Gabriele Hingmann, Amtsapothekerin der Stadt Duisburg, und Dr. Winfried-G. Berger, Schatzmeister des BApÖD.

Frau Hingmann ging in ihrer Rede auf die Änderungen ein, die durch die Überarbeitung der Apothekenbetriebsordnung für das Berufsbild der PTA zu erwarten sind und sich auf die Ausbildung auswirken. Sie stellte heraus, dass auch weiterhin eine bessere Qualität der Ausbildung anzustreben ist, was aber nicht zu einer Zertifizierung führen muss.

Dr. Berger erinnerte an die Einrichtung der Gruppe "Apotheker im Unterricht" im BApÖD vor 25 Jahren und hob hervor, dass sich besonders Dr. Gisela Wurm, Michael von Domarus, Edelgard Speer-Töppe und Sylvia Demelius für die unterrichtenden Apotheker stark gemacht haben. Im Weiteren ging er auf die Gründung des BApÖD als Interessenvertretung der Apotheker im öffentlichen Dienst ein und unterstrich dessen Stellenwert in der allgemeinen Politik und Standespolitik.

Eine weitere Festrede hielt Frau Speer-Töppe, stellvertretend für Herrn von Domarus, der aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Sie erklärte, dass von Domarus der Vater der Jahrestagung sei. Die Ursprünge gehen auf das Jahr 1989 zurück, in dem eine Podiumsdiskussion zum Thema APrOPTA veranstaltet wurde. Aufgrund des großen Zuspruchs bei dieser Veranstaltung organisierte der BApÖD von da an regelmäßig Jahrestagungen mit Vorträgen und Seminaren zu den Themen Pädagogik und Didaktik. Meistens referierten Personaltrainer, die u. a. Aufschlüsse über die Rolle des Lehrers als Führungsperson gaben. Seit 2002 werden diese Jahrestagungen, die auch dem Austausch von Informationen zwischen den Teilnehmern dienen, von den zuständigen Apothekerkammern zertifiziert.

Sich wechselweise beobachten und verbessern

Im Seminar "Kollegiale Unterrichtsentwicklung – von einander profitieren!" berichtete Ruth Gesing, Leiterin des Gertrud Bäumer Berufskollegs, über das Landesprojekt "Selbstständige Schule". Diese Schulform ruht auf drei Säulen:

  • Organisationsentwicklung, um die Ziele des Schulprogramms umzusetzen, ein Controlling zu erarbeiten und für die Kommunikation zu sorgen.
  • Qualifikation und Fortbildung.
  • Methodenvielfalt, d. h. dass der Unterricht nicht nur lehrerzentriert ist, sondern eine individuelle Förderung der einzelnen Schüler gewährleistet.

Beim Classroom-Management ist die kollegiale Kooperation wichtig, um den Unterricht zu optimieren. Diesem Ziel dient auch die kollegiale Hospitation, bei der jeweils der eine Lehrer unterrichtet und der andere hospitiert. Besuche und Gegenbesuche finden in freundlicher Atmosphäre statt. Durch die eigene Wahl des Beobachters bilden sich Neigungsgemeinschaften und damit konstruktive, also nicht rivalisierende Paare.

Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, sich auch praktisch mit dem Thema einer gegenseitigen Hospitation auseinanderzusetzen. In kleinen Gruppen arbeiteten sie Merkmale und Indikatoren eines guten Unterrichts an PTA-Schulen heraus.

Psychologische Tricks

Dr. Reni Berg gab in ihrem Vortrag "Kleine Inseln der Kraft entdecken, diese sehen und dauerhaft nutzen" wertvolle Tipps, sich in Stresssituationen zu entspannen und über die Atmung Abstand und Gelassenheit zu gewinnen. Vor allem ging sie auf Methoden der Gesprächsführung ein, die auch in Konfliktsituationen eine objektive Beurteilung der Argumente und ein Lenken des Gesprächsverlaufs ermöglichen. Mithilfe des "Drama-Dreiecks" erläuterte sie, wie sich die Rollen der Konfliktpartner – je nach der Art des Eingreifens in den Konflikt – ändern. Weiterhin zeigte sie, dass sich durch die bewusste Manipulation des Unterbewusstseins "innere Helfer" für schwierige Situationen schaffen lassen. Der Lehrer sollte dies mit Schülern, die in Klausuren oder mündlichen Prüfungen zum "Black-out" neigen, üben.

In ihrem Schlusswort lobte Frau Speer-Töppe die Teilnehmer für ihre Begeisterung während der Tagung und dankte den Schulleiterinnen Helga Hochkamer und Dr. Gudrun Schulte Herbrüggen für die hervorragende Organisation und die umsichtige Begleitung der Tagung.

Marion Romer, BApÖD-Beirat

Internet

Bitte vormerken

Die nächste Jahrestagung der unterrichtenden Apotheker findet am 23. und 24. April 2010 in Halle/Saale statt.

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