Prisma

Diskussion um Acetylsalicylsäure in der Primärprophylaxe

Aktuellen Untersuchungen zufolge ist der Nutzen von Acetylsalicylsäure zur primären Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen bei Personen ohne entsprechende Vorgeschichte fraglich. Laut einer Metaanalyse überwiegt in diesem Fall das Risiko innerer Blutungen gegenüber dem präventiven Effekt.

Wissenschaftler der Universität Oxford untersuchten Patientendaten auf schwerwiegende gefäßbedingte Ereignisse sowie massive Blutungen unter Acetylsalicylsäure-Gabe. Die Metaanalyse umfasste sechs Studien zur Primärprävention und 16 Studien zur Sekundärprävention. Es wurde deutlich, dass Acetylsalicylsäure bei der primären Prophylaxe die ohnehin geringere Wahrscheinlichkeit für gefäßbedingte Ereignisse zwar um zwölf Prozent reduzierte, die Gefahr innerer Blutungen jedoch um etwa ein Drittel steigerte. Bei Patienten, die bereits einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten hatten, senkte der Blutverdünner dagegen das erheblich höhere Risiko eines erneuten Gefäßverschlusses um ca. ein Fünftel. Dieser Vorteil überwog die Gefahr der vermehrten Blutungsneigung. Aufgrund ihrer Daten mahnen die Studienautoren, den routinemäßigen Einsatz von Acetylsalicylsäure bei gesunden Personen neu zu überdenken. war

Quelle: ATT Collaboration: Lancet 2009; 373 (9678), 1849-1860

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