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Joggen lässt das Herz flimmern

Joggen ist gesund. Es trainiert Herz und Kreislauf und beugt Herzinfarkt und Schlaganfall vor. So in etwa lautet die verbreitete Meinung zum gesundheitlichen Effekt des Laufens. Eine aktuelle Studie spricht eine andere Sprache. In ihr hatten jüngere joggende Ärzte ein erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern.
Foto: ABDA

Anthony Aizer vom New York University Medical Center wertete die Daten der Physicians‘ Health Study aus. An dieser Studie, in der die kardiopräventive Wirkung von Acetylsalicylsäure und Betacarotin untersucht wurde, hatten in den 1980er Jahren rund 22.000 männliche Ärzte im Alter von 40 bis 84 Jahren teilgenommen. Sie wurden unter anderem zu ihrem Lebensstil befragt. Aizer entdeckte dabei nun, dass Ärzte, die fünf bis sieben Mal in der Woche joggten, ein 53 Prozent erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern hatten. Das Risiko stieg mit der Laufstrecke und betraf nur Studienteilnehmer unter 50 Jahren. Dass ältere joggende Ärzte kein erhöhtes Risiko hatten, führt Aizer auf eine nachlassende parasympathische Aktivität im Alter zurück. Das erhöhte Risiko bei den Jüngeren erklärt er teilweise mit einer ungesunden Lebensweise, für die das Joggen als Kompensation verwendet wurde. Es sei daher nicht ausgeschlossen, dass das Risiko in Wirklichkeit noch höher sei. ral

Quelle: Aizer, A.: Am. J. Cardiol 2009; 103: 1572 – 1577

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