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Celesio will in Brasilien Fuß fassen
Celesio hat mit der Akquisition erstmals die europäischen Grenzen überschritten. Eigenen Angaben zufolge sei die 54-prozentige Beteiligung an Panpharma im Wege einer Kapitalerhöhung erfolgt. Zugleich bestehe die Option für eine vollständige Übernahme von Panpharma zu einem späteren Zeitpunkt. Die Vereinbarungen stehen noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch den Celesio-Aufsichtsrat. Über Einzelheiten der Transaktion – so auch den Kaufpreis – wurde Stillschweigen vereinbart.
"Dieser Schritt in einen der weltweit attraktivsten und wachstumsstärksten Pharmamärkte ist Teil der Celesio-Wachstumsstrategie Agenda 2015", verkündete das Unternehmen. Tatsächlich trauen Marktbeobachter dem brasilianischen Arzneimittelmarkt ein Wachstum von mindestens zehn Prozent jährlich zu – selbst ein Plus von bis zu 16 Prozent scheint möglich. Nach Angaben von Celesio ist die Panpharma mit einem Marktanteil von rund 17 Prozent das führende Unternehmen im brasilianischen Pharmagroßhandel. Das operative Geschäft wird von den Unternehmen Panarello, American Farma und Sudeste Farma betrieben. Sie beliefern täglich rund 30.000 der insgesamt 52.000 Apotheken in Brasilien. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2008 rund drei Milliarden Real, das sind umgerechnet etwa eine Milliarde Euro, hieß es bei Celesio. Panpharma wurde von der bisherigen Alleineigentümerin, der brasilianischen Unternehmerfamilie Panarello gegründet und aufgebaut. Die Familie werde auch langfristig eine zentrale Rolle in der Geschäftsführung und im Aufsichtsrat übernehmen, versicherte Celesio.
An der Börse, wo der Wert der Celesio-Aktien seit Oktober 2008 steil nach unten fiel, wurde die Nachricht positiv aufgenommen. Am Morgen nach Bekanntgabe der Akquisition stieg die im M-Dax notierte Aktie knapp über 16 Euro. Das ist allerdings noch immer weniger als die Hälfte des Wertes, den sie im letzten Herbst hatte. Hoffnung gibt den Anlegern offenbar, dass mit der Transaktion die Abhängigkeit Celesios vom britischen Pfund verringert werden könnte. Der Verfall des Pfunds hatte das Celesio-Ergebnis im vergangenen Jahr mit 50 Millionen Euro belastet. Celesio-Chef Fritz Oesterle hatte daraufhin angekündigt, das Risikoprofil des Konzerns zu ändern und sich vom britischen Markt unabhängiger zu machen.
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