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- DAZ 28/2009
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Pharma und Partner
10 Jahre Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit e. V.
Sexualität hält gesund und hat eine große Bedeutung für das eigene Wohlbefinden und die Qualität einer Partnerschaft. Dies zeigte auch die Anfang Juni 2009 vom ISG in Auftrag gegebene und vom EMNID-Institut durchgeführte repräsentative Umfrage unter 1002 Bundesbürgern mit einem mittleren Alter von ca. 47 Jahren. Demnach gehört für 79% der Befragten guter Sex zu einer glücklichen Paarbeziehung. Dabei scheint Sex für Männer wichtiger zu sein als für Frauen. Aber auch zwei Drittel der befragten Frauen wünschen sich ein ausgefülltes und zufriedenes Sexualleben.
Häufig sexuelle Funktionsstörungen
Doch die Realität ist anders. In allen Altersgruppen erleben über 30% der Männer ihre Sexualität als unbefriedigend. Die Hauptursache bei jungen Männern ist insbesondere der zu früh einsetzende Samenerguss, der bei 30 bis 40% der Männer oft schon innerhalb einer Zeitspanne von unter zwei Minuten eintritt und die Partnerin häufig unbefriedigt lässt. Erektionsstörungen sind bei jungen Männern selten und werden mit zunehmendem Lebensalter häufiger, meist begleitet von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. In der Altersklasse der 60- bis 70-jährigen klagen 34% der Männer in Deutschland über eine erektile Dysfunktion. Aber auch Frauen sind unzufrieden. Neuere Untersuchungen gehen davon aus, dass rund 10% der erwachsenen Frauen von einer sexuellen Funktionsstörung betroffen sind, wobei die Mehrheit über eine Störung mit vermindertem sexuellem Verlangen klagt.
Noch immer ein Tabuthema
Die Häufigkeit sexueller Störungen bei Frauen und Männern wird jedoch häufig unterschätzt, da dieses Thema bei Betroffenen und Therapeuten noch immer tabuisiert ist. Dabei ist das Informations- und Kommunikationsbedürfnis bei sexuellen Problemen sehr hoch, wie die Befragung außerdem zeigte. 78% würden darüber gerne mit dem Partner reden, und rund die Hälfte würde sich einem Arzt anvertrauen. Wichtig sind auch gedruckte Informationsmaterialen (48%), das Internet (35%) sowie eine Paarberatung, die 42% der Befragten aufsuchen würden. Dabei steigt das Bedürfnis sich zu informieren mit zunehmendem Alter bis 60 Jahre deutlich an.
ISG e. V. kompetenter Ansprech-partner bei Sexualproblemen
Um Informationen von hoher Qualität anzubieten, wurde vor zehn Jahren das Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit als gemeinnütziger Verein (ISG e. V.) an der Universität Freiburg gegründet. Betroffene können dort anonym Rat und Hilfe erhalten. Ärzte und Wissenschaftler unterschiedlichster Fachrichtungen möchten mit ihrem Beratungsangebot und ihrer Aufklärungsarbeit die gesundheitsfördernde Wirkung der Liebe positiv in das Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen und der Sprachlosigkeit bei sexuellen Funktionsstörungen entgegensteuern. Neben leicht verständlichem medizinischem Informationsmaterial zu verschiedenen Themen rund um Sexualität und Gesundheit wurde eine Infoline eingerichtet, die Betroffenen kostenlos eine Beratung anbietet. Das ISG e. V. ist bundesweit die Anlaufstelle Nr. 1 und hat schon vielen tausend Menschen mit sexuellen Funktionsstörungen geholfen. Die Angebote haben dazu geführt, dass viele Betroffene den Mut fassten, mit ihrem Partner über ihre Probleme und sexuellen Wünsche offen zu sprechen und eine Behandlung aufzunehmen.
Informationsmaterialen können im Internet unter www.isg-info.de abgefordert werden. Möglich ist auch der direkte Kontakt entweder per Mail unter info@isg-info.de oder telefonisch unter der Infoline mit der Nummer 0180 – 555 84 84 (0,14 Euro /Min) von Montag bis Freitag, 10.00 bis 12.00 Uhr und 15.00 bis 18.00 Uhr.
Quelle:
Prof. Dr. phil. Wilhelm Schmid, Berlin; Dr. med. Michael Berner, Freiburg; Prof. Dr. med. Ulrich Wetterauer, Freiburg; Sabine Pirnay-Kromer, Freiburg: Jubiläumssymposium "Glück zurück – 10 Jahre Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit e. V.", Hamburg, 24. Juni 2009, veranstaltet vom Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit e. V., Freiburg.
Gode Meyer-Chlond
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