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Kassen im Fusionseifer

BERLIN (ks/tw). Das Fusionskarussell der Krankenkassen dreht sich munter weiter. Zum 1. Januar 2010 hat eine Reihe von Kassen angekündigt, sich zusammenzuschließen. So wollen DAK und Hamburg Münchener Krankenkasse (HMK) ihre Kräfte bündeln, ebenso die Allgemeinen Ortskrankenkassen von Berlin und Brandenburg. Auch bei den Betriebskrankenkassen sind weitere Fusionen geplant.
Durchgemischt wird derzeit die Krankenkassenlandschaft. Immer mehr Kassen fusionieren, um sich im härter werdenden Wettbewerb weiter behaupten zu können.
Foto: KV Bayerns

Die Verwaltungsräte von DAK und HMK gaben am 2. Juli den Beschluss zur Fusion der beiden Unternehmen bekannt. Die "DAK – Unternehmen Leben" wird dann neben ihren rund sechs Millionen Versicherten auch 300.000 Versicherte der HMK unter ihrem Dach beherbergen. Nach Angaben der Kassen sollen der Fusion keine Arbeitsplätze zum Opfer fallen. Den Kunden sollen die Ansprechpartner vor Ort erhalten bleiben.

"Mit der Fusion wollen wir unsere Position als Qualitätsführer stärken," erklärte der Vorstandsvorsitzende der DAK, Herbert Rebscher, anlässlich der Bekanntgabe der Fusionspläne. Die HMK sei ein Partner, der "gut aufgestellt ist" und beim Leistungsprofil, dem Service und der Kundenorientierung die gleiche Philosophie wie die DAK vertrete. Auch bei der kleineren Kasse meint man, den richtigen Partner gefunden zu haben: "Beide Kassen verzeichnen zurzeit einen deutlichen Mitgliederzuwachs. Mit der Fusion stärken wir unsere Position im Markt und werden so noch erfolgreicher sein," meinte Vorstandschef Dieter Baltzer.

Ebenfalls zum 1. Januar 2010 wollen die AOK Brandenburg und die AOK Berlin fusionieren. Einen entsprechenden Beschluss fällten die Verwaltungsräte beider Kassen am 29. Juni. Die neue "AOK Berlin-Brandenburg – Die Gesundheitskasse" wird mit 1,3 Millionen Versicherten zur größten Kasse der Region werden. Sitz der Krankenkasse soll die Brandenburger Landeshauptstadt Potsdam sein. Die AOK-Pflegekasse wird ihren Sitz in der Bundeshauptstadt Berlin haben. Die 72 Beratungsstandorte und die Arbeitsplätze in der Region sollen voll erhalten bleiben. Die Aufsichtsbehörden – der Berliner Senat und die Landesregierung Brandenburg – müssen den Fusionsbeschluss noch genehmigen.

Frank Michalak, derzeit Vorstandschef der AOK Brandenburg, soll auch bei der zusammengeschlossenen Kasse als Vorstandsvorsitzender walten. Er zeigte sich überzeugt, dass die Fusion sowohl für die Versicherten als auch für die Region ein Gewinn sein wird. Die neue AOK zähle ab 2010 zu den 15 größten Krankenkassen in Deutschland. Damit werde sie eine noch bessere Ausgangsposition haben, um die Versorgung der Versicherten besser zu gestalten und weitere Wirtschaftlichkeitspotenziale auszuschöpfen. "Wir werden die Vorteile von Metropole und Land bündeln und neue Dynamik in die medizinische Versorgungslandschaft bringen", so Michalak.

Auch die bereits kooperierenden Krankenkassen Taunus BKK und BKK Gesundheit verkündeten am 3. Juli, dass sie weiteren Zuwachs erwarten: Die Verwaltungsräte beschlossen Ende Juni eine Fusion mit der BKK Fahr zum Jahreswechsel. Der Zusammenschluss zwischen Taunus BKK und BKK Gesundheit ist bereits für Oktober geplant. Ab dann wird die Kasse nur noch als BKK Gesundheit firmieren und eigenen Angaben zufolge die größte Betriebskrankenkasse in Deutschland sein – zum 1. Januar 2010 soll die Kasse dann rund 1,5 Millionen Versicherte zählen. Auch hier haben sich die Vorstände der Fusionskassen darauf verständigt, das gesamte Personal zu übernehmen und alle Standorte zu erhalten.

Spekuliert wird überdies über einen Zusammenschluss von Barmer und der Gmünder Ersatzkasse (GEK) – doch noch dementieren die Kassen ein solches Vorhaben.

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