Prisma

Vom Bakterium zum Turbobakterium

Aufgrund seines schnellen Wachstums und des geringen Risikos wird genetisch verändertes E. coli gerne für großindustrielle Biosynthesen genutzt. Amerikanische Forscher haben das Erbgut des Darmbakteriums jetzt so verändert, dass es Wirkstoffe mit fünffacher Geschwindigkeit produziert.

Durch Einschleusen menschlicher DNA-Fragmente sind E. coli-Bakterien z. B. in der Lage, humanidentische Proteine wie Insulin zu produzieren, was großtechnisch genutzt wird. Konnten bislang nur einzelne Gene des Darmbakteriums manipuliert werden, gelang es Wissenschaftlern aus Boston nun, innerhalb von drei Tagen mehr als zehn Mrd. Mutationen in dem Mikroorganismus zu erzeugen. Ziel dabei war es, E. coli zur Produktion von Lycopin zu animieren. Aus den zahlreich entstandenen E. coli-Varianten wurden diejenigen herausgesucht, die möglichst hohe Lycopin-Ausbeuten versprachen. Im Ergebnis produzierten die Bakterien Lycopin mit fünffacher Geschwindigkeit als bislang. Die Forscher glauben, dass auch andere Bakterien auf diese Weise manipuliert werden können und sich somit viele Arzneistoffe im Großmaßstab herstellen lassen. war

Quelle: Wang, H. et al.: Nature, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nature08187

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