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- DAZ 36/2009
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Arzneimittel und Therapie
Erster oraler Vasopressinantagonist zugelassen
Das antidiuretische Hormon (ADH, Vasopressin) ist ein Peptidhormon mit stark gefäßverengender Wirkung. Die physiologische Wirkung von Vasopressin wird über die Vasopressin-Rezeptoren vermittelt, die eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der Plasmaosmolalität spielen. Das Syndrom der inadäquaten ADH-Freisetzung (SIADH) ist ein wenig bekanntes Krankheitsbild. Es steht mit der erhöhten ADH-Sekretion in Zusammenhang, die bei einer Tumorerkrankung oder aufgrund der Einnahme von ZNS-wirksamen Substanzen wie Neuroleptika, Antiepileptika oder Antidepressiva induziert sein kann. Als Folge einer inadäquaten ADH-Freisetzung werden große Mengen Wasser im Körper zurückgehalten, die Plasmaosmolalität und die Natriumkonzentration sinken. Die Vasopressin-Rezeptorantagonisten hemmen die renale Wasserresorption und führen zu einer Wasserdiurese, ohne dabei die Elektrolytausscheidung zu beeinflussen: Unter Tolvaptan kam es in Studien zu einer Zunahme der Natriumspiegel im Serum. Dadurch unterscheiden sich die Vaptane grundlegend von konventionellen Diuretika. Vaptane sind daher bei Krankheitsbildern indiziert, die mit einer Hyponatriämie einhergehen. Neben der echten Hypovolämie beispielsweise nach akuter Blutung ist dies auch bei ödematösen Krankheitsbildern wie fortgeschrittener Leberzirrhose und Herzinsuffizienz zu beobachten. Da die konventionellen Diuretika zur Ödemtherapie neben der Wasser- auch die Natriumexkretion steigern und so eine vorliegende Hyponatriämie verstärken, könnte der Einsatz der Vaptane in dieser Indikation von besonderem Interesse sein.
Quelle
Pressemitteilung der Otsuka Pharma GmbH vom 4. August 2009.
ck
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