Prisma

Resistenzgen von Fiebermücken entdeckt

Anopheles-Mücken, die gegen den Malariaerreger Plasmodium resistent sind, könnten dazu beitragen, die gefürchtete Tropenkrankheit zu bekämpfen.

Ein deutsch-französisches Forscherteam um Stephanie Blandin vom European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg und Rui Wang-Sattler vom Institut national de la santé et de la recherche médicale (INSERM) in Straßburg hat das Gen entdeckt, das dafür verantwortlich ist, dass einige Fiebermücken der Art Anopheles gambiae gegen den parasitischen Einzeller Plasmodium resistent sind und ihn in ihrem Darm abtöten. Dies ist deshalb von großer Bedeutung, weil infizierte Mücken die Plasmodien auf den Menschen übertragen, wenn sie "stechen" und Blut saugen. Während die Plasmodien in den Mücken keinen großen Schaden anrichten, verursachen sie im Menschen Malaria, die häufigste Tropenkrankheit, an der jährlich schätzungsweise 250 Millionen Menschen erkranken und 100 Millionen sterben.

Zwar werden die vier verschiedenen Formen der Malaria nicht durch A. gambiae, sondern durch drei andere Anopheles-Arten übertragen. Das Resistenzgen von A. gambiae könnte jedoch in das Genom der pathogenen Fiebermücken eingebaut werden, und die gentechnisch veränderten Exemplare könnten in großen Mengen gezüchtet und freigesetzt werden, sodass sie die Wildtyp-Mücken verdrängen. Je mehr Mücken gegen Plasmodien resistent sind, desto weniger Mücken können Menschen mit diesem Einzeller infizieren.

Das besagte Resistenzgen codiert das Thioester-haltige Protein 1 (TEP1), das die Plasmodien abtötet (nicht zu verwechseln mit dem telomerase-associated protein mit demselben Kürzel TEP). Ein Polymorphismus des TEP1-Gens ist dafür verantwortlich, wie viel TEP1 die Mücke synthetisiert und wie erfolgreich sie sich gegen die Parasiten wehren kann. cae


Quelle: Blandin SA, et al. Dissecting the Genetic Basis of Resistance to Malaria Parasites in Anopheles gambiae. Science 2009;326(5949):147–150.

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