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ADEXA warnt vor Abschied vom Solidaritätsprinzip

Vorstand und Beirat der Apothekengewerkschaft trafen sich vom 6. bis 8. November in Kalbach bei Fulda, um (berufs-)politische Fragen wie den Koalitionsvertrag der neuen schwarz-gelben Regierung zu diskutieren. ADEXA lehnt bei der Krankenversicherung einkommensunabhängige Pauschalen und nichtparitätische Beiträge als unsolidarisch und arbeitnehmerfeindlich ab.
Vorstand, Beiratsmitglieder und Mitarbeiter von ADEXA auf der Herbstsitzung in Mittelkalbach.
Foto: van den Heuvel

Das von Union und FDP geplante Verbot von Pick-up-Stellen stieß dagegen auf einhellige Zustimmung: "Wir sehen die Tendenz zu immer mehr ‚Apotheke light‘ äußerst kritisch und wollen auch keine ‚Pharmazeuten light‘ werden", so die Erste Vorsitzende Barbara Neusetzer. "Pick-up-Stellen sind nicht im Interesse der Patienten. Arzneimittel sind besondere Güter; dies muss auch für die Verbraucher deutlich bleiben." Dass die Regierung die freiberuflichen Apothekerinnen und Apotheker als zentrale Akteure für die Arzneimittelversorgung ansieht, wurde begrüßt.

Mehrwertsteuer senken!

Für die von der Regierung geforderten Einsparungen bei Arzneimitteln verweist ADEXA auf eine Senkung der Mehrwertsteuer als probates Mittel. Neusetzer: "Im Gegensatz zu Hotelübernachtungen sind Medikamente wirklich lebensnotwendig – und die Kassen würden sofort spürbar entlastet." Auch Verhandlungen von Kassen und Pharmaindustrie über die Preise von Arzneimittelinnovationen würden zu Einspareffekten führen. Weitere Sparpotenziale sah der Beirat in der immer noch zu kleinteiligen Struktur der Kassenlandschaft.

Zweiklassenmedizin droht

Der von der Koalition geplante Abschied aus der paritätischen Finanzierung der Krankenversicherung wird von ADEXA kategorisch abgelehnt. "Schon jetzt sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch den 0,9%igen Sonderbeitrag stärker belastet. Ein Einfrieren der Arbeitgeberbeiträge auf 7,0% führt unweigerlich zu einer wachsenden Belastung für die Angestellten", so die Zweite Vorsitzende Tanja Kratt. Auch einkommensunabhängige Beitragspauschalen stoßen auf Ablehnung: "Das wäre der Abschied von der Solidargemeinschaft und würde unweigerlich in eine Zweiklassenmedizin führen", so die einhellige Meinung der ADEXA-Aktiven. Sie fordern vom neuen Gesundheitsministerium, für Kinder und Jugendliche ab zwölf bis 18 Jahren wieder die GKV-Erstattung von nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu ermöglichen.

Neben den politischen Diskussionen wurden zukunftsorientierte Vorschläge zur Satzung für die im nächsten April stattfindende Hauptmitgliederversammlung von ADEXA erarbeitet.

Bei einem Treffen der ADEXA-Fachgruppe der ApothekerInnen ging es unter anderem um den für den 25. September 2010 geplanten deutsch-österreichischen Approbierten-Fortbildungstag in Innsbruck, der in Kooperation mit dem Verband Angestellter Apotheker Österreichs (VAAÖ) durchgeführt werden soll.

Dr. Sigrid Joachimsthaler

PI-Tag in Leipzig

Schnell noch anmelden!
Am 21. November von 9 bis 17 Uhr findet in Leipzig der 5. ADEXA-PI-Tag statt. Auf dem Programm stehen drei spannende fachliche Fortbildungsthemen (Medikamentenabhängigkeit, naturheilkundliche Behandlung psychischer Belastungen, Schwindel/Vertigo) sowie ein arbeitsrechtliches Thema. Interessierte aus den anderen Berufsgruppen sind natürlich auch eingeladen.
Anmeldeschluss ist der 14. November. Weitere Infos und Anmeldung: www.adexa-wissenswerkstatt.de oder Tel. (0 40) 20 22 94 40.
Wir sehen uns in Leipzig!

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