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Wie Sie Ihr eigener Vorsorge-Experte werden

Altersvorsorge ist eine sehr persönliche Sache. Die Voraussetzungen dafür sind bei jedem unterschiedlich. Die eigene Biographie spielt ebenso eine Rolle wie das Erwerbseinkommen. Möglichkeiten gibt es viele, doch welche ist die beste? Das Projekt "Altersvorsorge macht Schule" zeigt, worauf es ankommt.

Die gesetzliche Rente ist und bleibt für den größten Teil der Bevölkerung die wichtigste Einnahmequelle im Alter. Doch niedrige Geburtenraten und die steigende Lebenserwartung haben dazu geführt, dass das Sicherungsniveau der gesetzlichen Rente in Deutschland bis 2040 schrittweise auf 57% des letzten Nettogehalts sinken wird. Um den gewohnten Lebensstandard zu halten, sind nach Expertenmeinungen aber mindestens 70% nötig. Hinzu kommt die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre ab 2012. Wer früher in Rente gehen möchte, muss mit empfindlichen Abschlägen rechnen: Arbeitnehmer ab Jahrgang 1964 müssen Kürzungen bis zu 7,2% hinnehmen, sollten sie vorzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden.

Künftige Rentner müssen daher Eigeninitiative zeigen, um die Versorgungslücken zu schließen.

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ADEXA und die Arbeitgebervertreter sind zurzeit im Gespräch über einen Tarifvertrag zur betrieblichen Altersvorsorge.

Bundesweites Angebot

Seit fast drei Jahren wird "Altersvorsorge macht Schule" in ganz Deutschland an vielen Volkshochschulen angeboten. Unabhängige Referenten der Deutschen Rentenversicherung erklären in den Kursen, was sich heute tun lässt, um morgen finanziell abgesichert zu sein. Dabei richtet sich das Augenmerk vorrangig auf die Altersgruppe der 30- bis 45-Jährigen, ohne jedoch andere Interessierte auszugrenzen.

Ziel ist es, auch diejenigen zu erreichen, die sich bisher noch keine Gedanken zur Altersvorsorge gemacht haben. In den Seminaren wird grundlegendes Wissen über die gesetzliche Rentenversicherung, die ergänzende private Altersvorsorge und die betriebliche Altersvorsorge vermittelt.

Unabhängige Beratung

Das Projekt versteht sich als Wegweiser zur Absicherung im Ruhestand – unabhängig von Vorkenntnissen und wirtschaftlichen Möglichkeiten. Es bietet verlässliches Wissen statt interessengeleiteter Informationen, ist anbieter- und produktunabhängig und ermöglicht durch eine hohe Verständlichkeit, die eigene Vorsorgeplanung in die Hand zu nehmen.

Aufgrund der regen Teilnahme ist geplant, die Aktion bis Ende 2010 fortzuführen. Danach entscheidet die Bundesregierung, ob sie das Projekt weiter finanziell unterstützen wird.

Petra Knietsch, LG Bayern

Die Kurse

Der kostenlose Einstiegskurs von 90 Minuten gibt einen schnellen Überblick und vermittelt Grundwissen der Altersvorsorge. Der Intensivkurs umfasst zwölf Unterrichtsstunden à 45 Minuten und ist kostenpflichtig. Die Teilnahmegebühr beträgt maximal 20 Euro. Darin enthalten sind umfangreiche Unterlagen und der Zugang zu einer weiterführenden e‑Learning-Plattform.

Weitere Infos: www. altersvorsorge-macht-schule.de

 Foto: ADEXA

Kommentar
Das Risiko Altersarmut wird unterschätz

Die Bereitschaft der Deutschen zur privaten Altersvorsorge ist erschreckend gering. Eine aktuelle Studie der Postbank belegt, dass die Aufwendungen für die private Altersvorsorge auf dem niedrigsten Stand seit 2005 sind. Viele Menschen in Deutschland müssen sparen und reduzieren ihre freiwilligen Einzahlungen. Hinzu kommt, dass viele die zukünftige Inflation und die steigende Lebenserwartung nicht berück­sichtigen. Hier ist Altersarmut vorprogrammiert.Häufig wird Finanzwissen aber als zu speziell und schwierig angesehen. Ein Grund vielleicht dafür, dass fast 40% der Deutschen noch nie ein Beratungsgespräch zum Thema Altersvorsorge hatten. Doch fehlendes Wissen ist keine Ausrede, um sich mit dem Thema zu beschäftigen. Auch mit wenig finanziellem Spielraum gibt es Möglichkeiten, die spätere Rente aufzubessern. "Altersvorsorge macht Schule" ist ein erster möglicher Schritt dazu.

 

Petra Knietsch

 

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