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Aus Kammern und Verbänden
Apothekerinnen bei der Bundeswehr
Vor 1975 waren Apothekerinnen als Zivilpersonen bei der Bundeswehr angestellt, seit Oktober 1975 dienen sie als Sanitätsoffiziere. Die Bundeswehr strebt bei ihren Sanitätsoffizieren einen Frauenanteil von 50% an, zurzeit liegt er nur bei 15%; bei den Unteroffizieren (u. a. PTA und PKA) beträgt der Frauenanteil jetzt schon 40 bis 50%.
Zwei Wege zum Sanitätsoffizier
Möchte man Apothekerin in der Bundeswehr werden, führen zwei Wege zum Ziel. Entweder beginnt man bereits nach dem Abitur und verpflichtet sich für 17 Jahre; dann gehört neben der Pharmazie auch die Lebensmittelchemie zum Studium. Oder man verpflichtet sich als Apothekerin für mindestens zwei Jahre und wird so zur Seiteneinsteigerin. Die Pflichtgrundausbildung zur Soldatin wird dem akademischen Grad angepasst, man fängt mit der Besoldungsgruppe A13 an, bereits weitergebildete und berufserfahrene (6 Jahre) Apothekerinnen beginnen mit A14.
Es bieten sich sehr viele Arbeitsmöglichkeiten, insbesondere im analytischen und organisatorischen Bereich. Auslandsaufenthalte in regelmäßigen Abständen sind Pflicht.
Großgeschrieben wird die Weiterbildung, z. B. in klinischer Pharmazie, Analytik, Toxikologie oder Arzneimittelinformation. Wehrpharmazie integriert hauptsächlich die Bereiche Pharmazie, Lebensmittelchemie und Sanitätsmaterialwirtschaft.
Bundeswehrkrankenhaus Berlin
Das Bundeswehrkrankenhaus Berlin verfügt über 300 Betten und steht allen Berlinern offen. Drei Apotheker und zwei Apothekerinnen sind mit 750 weiteren Mitarbeitern für die Versorgung zuständig.
Die Krankenhausapotheke versorgt neben den stationären Patienten 13.500 Soldaten im Umkreis von Berlin, das Auswärtige Amt und dessen Außenstellen, Großveranstaltungen in Berlin wie Leichtathletik und Fußball-Weltmeisterschaft, alle Berliner Bundesbehörden und die Bundestagsabgeordneten mit Sanitätsmaterial, zu denen auch Arzneimittel gehören.
Da sich das Krankenhaus in älteren Gebäuden befindet, sind die Räume sehr beengt. Bei dem großen Versorgungsumfang der Apotheke ist die Organisation eine tägliche Herausforderung, wie den Teilnehmerinnen des Seminars sehr schnell klar wurde. Besserung ist erst für 2014 in Aussicht gestellt, wenn die Apotheke neue Räume erhält.
Auch im Bundeswehrkrankenhaus versuchen die Apotheker, stärker auf Station zu kommen und mit den Ärzten die Arzneimitteltherapie abzusprechen; auch hier gibt es Kommunikationsprobleme, die zunehmend besser gelöst werden. Gerade die Sanitätsoffiziere der jüngeren Generation gehen hier aufgeschlossener aufeinander zu.
"Apothekerin – berufliche Vielfalt kennenlernen"
Die gelungene Veranstaltung war der Auftakt der Seminarreihe "Apothekerin – berufliche Vielfalt kennenlernen, verstehen und miteinander kommunizieren". Wer Interesse hat, die Einladungen zu erhalten, möge sich bei mir melden. Wer in Berlin seinen Arbeitsbereich vorstellen möchte, bitte ebenfalls. Von der Berufspolitik, Fachzeitschriftenredaktion, Verwaltung, Universität, Krankenhausapotheke, pharmazeutischen Industrie, Krankenkassen bis hin zur öffentliche Apotheke – es gibt so viele Arbeitsstätten von Apothekerinnen. Fassen Sie sich ein Herz und melden Sie sich bei mir! Viele Kolleginnen möchten über den Tellerrand schauen und die Vielfalt kennenlernen!
Annette Dunin v. Przychowski Vorsitzende des dpv Przychowski@pharmazeutinnen.de
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