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Wirtschaft
Zum reibungslosen Umgang mit Handwerkern und Kundendienst
Vor einer Auftragsvergabe werden anhand der Stundensätze und Materialpreise die einzelnen Konditionen mehrerer Firmen miteinander verglichen. Dass dies im Notfall nicht praxisgerecht ist, liegt auf der Hand. Für normale Aufträge sollten jedoch mindestens zwei Angebote eingeholt werden. Dabei ist allerdings nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Qualifikation der Anbieter zu achten. Eine Vergütung für den Kostenvoranschlag dürfen Handwerker oder Kundendienste nur verlangen, wenn dies vorher ausdrücklich vereinbart worden ist. Stellt der Monteur oder Fliesenleger während der Arbeit fest, dass er die veranschlagten Kosten wesentlich überschreiten wird, so muss er das dem Kunden unverzüglich mitteilen. Davon kann bei einer Überschreitung um mehr als 15 bis 20 Prozent ausgegangen werden. Dann darf der Auftraggeber vom (Werk-)Vertrag zurücktreten – muss aber die bis dato erbrachte Leistung bezahlen (was in der Praxis naturgemäß nicht einfach zu handhaben ist).
Festpreis und Leistungsumfang
In ganz besonderen Fällen ist eine Überschreitung des Kostenvoranschlags von 15 bis 20 Prozent zulässig. Deswegen bewegen sich Kunden auf der kostensicheren Seite, wenn sie von vornherein einen Festpreis ver-einbaren. Auch hier gilt: Mindestens zwei Angebote für eine feste Pauschale sollten eingeholt werden und dabei auch der Umfang der zu leistenden Arbeiten im Blick be- und später verbindlich festgehalten werden. Denn ist die Leistungsbeschreibung unvollständig, so kann die Preisabsprache aufgeweicht werden – und dies die Rechnung erhöhen.
Terminverzögerungen
Handwerker haben im Grundsatz kein Interesse daran, einen fest vereinbarten Termin nicht einzuhalten. Denn dann geraten sie in Verzug, und der Kunde kann gegebenenfalls einen Anspruch auf Ersatz entstandener Schäden geltend machen. Das gilt jedenfalls dann, wenn die Verzögerung durch Schuld des Handwerkers eingetreten ist. Also natürlich nicht, wenn er zum Beispiel deswegen nicht mit den Arbeiten beginnen konnte, weil er krank geworden ist, oder es zu Verzögerungen kommt, weil notwendige Vorarbeiten anderer Fachleute unterblieben sind. Das muss der Auftraggeber "ertragen".
Prüfung
Ist das Werk vollendet, empfiehlt sich eine Prüfung, ob die Leistungen ordnungsgemäß erbracht worden sind. Natürlich wird die Rechnung erst nach zufriedenstellender Abnahme beglichen. Traut sich der Kunde eine solche Abnahme nicht selbst zu, so leistet ein Fachmann Hilfe, der bei der Schlussbesprechung mit dem Handwerker hinzugezogen werden kann. Werden Mängel festgestellt, so sollten sie schriftlich festgehalten und möglichst fotografiert werden.
Wurden Fehler gemacht, so können Kunden einen Teil des fälligen Rechnungsbetrags bis zur Beseitigung der Mängel zurückhalten. Zur Sicherheit darf mindestens das Doppelte dessen, was eine Behebung der Mängel voraussichtlich kosten wird, einbehalten werden. Taucht ein Mangel erst nach der Abnahme auf, so muss der Handwerker ihn kostenlos innerhalb einer angemessenen Zeit beseitigen. Gelingt die Nachbesserung nicht oder wird die gesetzte Frist trotz "Erinnerung" nicht eingehalten, so kann selbst Hand angelegt oder eine andere Firma mit den notwendigen Korrekturen beauftragt werden. Diese Kosten gehen dann zulasten des ursprünglichen Auftragnehmers.
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