Gesundheitspolitik

Wieder mehr Azubis in Apotheken

Berufschancen für Pharmazeuten auch in den nächsten Jahren sehr gut

Berlin (lk). Der Beruf des Apothekers bleibt auch in Zukunft überdurchschnittlich attraktiv: Experten zufolge sind die Berufschancen von Pharmazeuten in den kommenden Jahren besonders gut. Die Arbeitslosigkeit bei Apothekern ist 2009 auf ein Rekordtief gesunken. Und: Trotz leicht rückläufiger Apothekenzahl steigt die Zahl der angestellten Apotheker und der jungen Menschen, die einen Beruf in der Apotheke erlernen.

Am 17. Juni startet die Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände (ABDA) am diesjährigen Tag der Apotheke daher bundesweit eine Nachwuchsoffensive, die auf den derzeitigen und prognostizierten Arbeitskräftebedarf in den öffentlichen Apotheken aufmerksam machen soll. Zielgruppe dieser Nachwuchsoffensive sind Schülerinnen und Schüler, die insbesondere im Internet und in "sozialen Netzwerken" angesprochen werden sollen.

Laut ABDA erlernen derzeit mehr als 10.000 junge Menschen Berufe in den Apotheken. Ende 2009 wurden exakt 10.087 Jugendliche und junge Erwachsene in den 21.548 Apotheken im Bundesgebiet ausgebildet. Ein Jahr zuvor waren es noch 9846 Auszubildende und Praktikanten gewesen. Somit ist trotz sinkender Apothekenzahl sowohl die Zahl aller Beschäftigten als auch die Zahl der jungen Beschäftigten binnen Jahresfrist gestiegen. ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf: "Es ist natürlich gut, dass die sinkende Apothekenzahl nicht zu einem Abbau bei den Ausbildungsplätzen geführt hat." Unter den 10.087 Jugendlichen sind 1287 Pharmazeuten im Praktikum, 2645 PTA-Praktikant(inn)en und 6155 PKA-Auszubildende. Wolf: "Mit Blick auf steigende personelle Anforderungen investieren die Apotheken damit auch in Krisenzeiten weiterhin in die Zukunft ihres Berufsstandes."

Wachsender Bedarf an qualifizierten Apothekern

Arbeitsmarktexperten bewerten die Berufschancen für Apotheker auch in den kommenden Jahren als überdurchschnittlich gut. Derzeit sind laut ABDA etwa 58.000 Apotheker berufstätig. Dem stehen etwa 12.000 Pharmaziestudenten gegenüber. Prognosen zufolge wird der Bedarf an hochqualifizierten Apothekern in den nächsten Jahren weiter steigen.

Michael Weegen, Leiter der Forschungsstelle ISA, des "Informationssystems Studienwahl und Arbeitsmarkt" an der Universität Duisburg-Essen, schätzt die Arbeitsmarktperspektiven für Pharmazeuten ebenfalls positiv ein und rät Abiturienten zum Pharmaziestudium. Laut Weegen gehen pro Jahr 1600 Pharmazeuten in Rente. Dem stehen 1614 Studienplätze im Wintersemester 2009 laut ZVS gegenüber. Mindestens zwei Bewerber pro Studienplatz sind zu erwarten, orientiert man sich an den zurückliegenden Jahren. Das Erfolgsniveau liegt in Pharmazie bei 75 Prozent.

Eine Statistik des zur Nürnberger Bundesagentur für Arbeit gehörenden Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) belegt die gute Arbeitsmarktsituation für Apotheker: In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der angestellten Apotheker von 19.707 auf 23.395 um 19 Prozent gestiegen. Gleichzeitig sank die Zahl der arbeitslosen Apotheker auf ein Rekordtief: Seit dem Jahr 2003 hat sich die Zahl der jobsuchenden Pharmazeuten von 1167 auf 550 mehr als halbiert. Während die Gesamtarbeitslosenquote in Deutschland zurzeit 8,6 Prozent beträgt, liegt sie bei den Apothekern nur bei 2,3 Prozent. Eine solch niedrige Arbeitslosigkeit werten Arbeitsmarktexperten wegen der "natürlichen Fluktuation" in einem Berufsfeld als Vollbeschäftigung.

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