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- AZ 25/2010
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Gesundheitspolitik
Patienten wollen beim Arzt mitentscheiden
Danach gaben 95 Prozent der 1100 Befragten an, mit ihrem Hausarzt sehr oder eher zufrieden zu sein. Die WINEG-Studie zeigt aber auch, dass jeder Fünfte von seinem Arzt nicht in dem Maße informiert und in Entscheidungen eingebunden wird, wie er es möchte. "Dabei haben wir festgestellt: Insbesondere die Punkte Kommunikation und Einbindung in Entscheidungen prägen das Bild, das Patienten von ihrem Arzt haben", sagte WINEG-Direktor Dr. Frank Verheyen. "Sie beeinflussen stark, wie zufrieden die Menschen insgesamt mit ihrem Doktor sind", so der Gesundheitsökonom weiter. Auch der Behandlungserfolg hänge wesentlich davon ab, ob der Patient seinen Therapieplan versteht, er gemeinsam mit seinem Arzt darüber entschieden hat und die einzelnen Schritte mitträgt.
Mit 18 Prozent den höchsten Unzufriedenheitswert ergab die Frage nach der Aufklärung über Nebenwirkungen von verordneten Arzneimitteln durch den verschreibenden Arzt. Mit Werten von bis zu 95 Prozent zeigten sich die Befragten dagegen mit der menschlichen Patienten-Arzt-Beziehung zufrieden. Positiv fiel auch das Urteil über die Wartezeiten aus: Für 84 Prozent sind sie in der Praxis nicht zu lang, knapp 88 Prozent sind mit den Wartezeiten für einen Arzttermin sehr oder eher zufrieden.
Überdies lieferte die Untersuchung zwei überraschende Ergebnisse: 43 Prozent der Befragten empfanden sich subjektiv als chronisch krank, bei den über 60-Jährigen sogar 60 Prozent. Nach anderen vorliegenden Statistiken gehen die Mediziner von einem Anteil von nur 20 bis maximal 28 Prozent chronisch kranken Patienten aus. Diese Antwort korreliert offenbar mit der hohen Zahl der Arztbesuche der Befragten: 45 Prozent besuchten in den letzten vier Wochen ihren Arzt, nochmals 40 Prozent in den letzten sechs Monaten.
Überrascht hat die Verfasser der Studie auch, dass 47 Prozent der Befragten meinen, ihre körperliche Gesundheit hänge von Glück oder Zufall ab. Prof. Norbert Klusen, Vorsitzender des TK-Vorstandes zieht daraus folgenden Schluss: "Wir müssen die Menschen dazu bewegen, ihre Gesundheit stärker selbst in die Hand zu nehmen. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass jeder dritte Erwachsene in Deutschland die Verantwortung für seine Gesundheit eher bei anderen als bei sich selbst sieht."
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