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Gesundheitspolitik
GKV-Arzneimittelausgaben im Juni gestiegen
Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens IMS Health verordneten die Ärzte zulasten der Kassen im Juni Arzneien und Impfstoffe im Wert von 2,47 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht dies einem Anstieg von 6,6 Prozent. Bei der Berechnung zugrunde gelegt wurde von IMS Health der Apothekenverkaufspreis. Die von Herstellern und Apotheken zu leistenden Zwangsrabatte sind herausgerechnet.
Impfstoff-Umsätze sinken
Ohne den Umsatz mit Impfstoffen von rund 77 Millionen Euro betrug der Anstieg sogar 7,4 Prozent. Denn der Umsatz mit Vakzinen sank wie bereits in den Monaten zuvor um 13,8 Prozent relativ stark.
Die Zahl der abgegebenen Packungen legte im Juni um 4,6 Prozent auf etwa 55,4 Millionen zu. Die Monate am Ende eines Quartals warten regelmäßig mit stärkeren Zuwächsen auf, weil Patienten sonst im Folgemonat erneut Praxisgebühr zahlen müssten.
Für das erste Halbjahr 2010 ergaben sich Ausgaben von 14,6 Milliarden Euro für Arzneimittel und Impfstoffe. Das entspricht einem Plus von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ohne Berücksichtigung von Impfstoffen betrug der Zuwachs 4,5 Prozent. Damit lag die Steigerungsrate unter der Marge von 4,8 Prozent, die KBV und Kassen für das Gesamtjahr 2010 vereinbart haben.
Im Apothekensegment (inkl. Impfstoffe, ohne Herstellerrabatte) erhöhte sich der Umsatz im Juni 2010 um knapp sieben Prozent, der Absatz der Packungen um plus fünf Prozent. Neben dem erwähnten statistischen Effekt eines zusätzlichen Arbeitstages im Juni zeigten laut IMS Health auch Produkte zum Einsatz gegen Pollenallergien überdurchschnittliche Zuwächse. Hier handelte es sich allerdings lediglich um saisonale Verschiebungen, da die Hauptallergiezeit in diesem Jahr aufgrund der lange kühlen Wetterverhältnisse später in Gang kam.
Versandhandel legt zu
Rezeptpflichtige Präparate legten im Juni 2010 nach Umsatz um sieben Prozent zu, nach Absatz um knapp fünf Prozent. Bei rezeptfreien Medikamenten machte das Plus jeweils um vier Prozent nach Wert und Menge aus. Hier spielte laut IMS Health auch der Versandhandel eine wesentliche Rolle. Dieser legte im Juni insgesamt nach Umsatz um neun Prozent, nach Absatz um 16 Prozent zu. Dabei erweist sich dauerhaft das OTC-Segment als Wachstumstreiber.
Im generikafähigen Segment waren im ersten Halbjahr 2010 58 Prozent der abgegebenen Medikamentenpackungen "rabattgeregelt". Das waren drei Prozentpunkte weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
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