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Gesundheitspolitik
Neue Baustelle: Herstellerrabatt für PKV
Der Vereinsvorsitzende Dr. Jörn Graue machte in seiner Ansprache auf die wichtigsten aktuellen berufspolitischen Themen der Apotheker aufmerksam, insbesondere auf die drohenden Einbußen von 400 bis 500 Millionen Euro pro Jahr durch die angekündigte Änderung der Großhandelsaufschläge.
Für neuen Gesprächsstoff sorgte sein Hinweis auf die Forderung der PKV, den Herstellerrabatt auf diese Versicherungsart auszudehnen. Derzeit verhandle der Deutsche Apothekerverband mit der PKV über dieses Thema. Auch wenn man der PKV die Forderung nach Gleichstellung mit anderen Versicherern nicht verdenken könne, sieht Graue dabei erhebliche Probleme auf die Apotheken zukommen. "Die Apotheken sollen für diesen Rabatt bei den Privatrezepten in Vorleistung treten", erklärte Graue. "Der Betrag soll dann über die Apothekenrechenzentren bei den Herstellern eingezogen werden", so Graue weiter. Wenn der Hersteller die Zahlung verweigere oder insolvent werde, dürfe die Apotheke eine Nachforderung an den Versicherten richten, sofern dieser überhaupt noch greifbar sei. Neben dem hohen Verwaltungsaufwand kritisierte Graue die große Unsicherheit, den Herstellerrabatt zu erhalten. Dabei sei zu bedenken, dass der Herstellerrabatt meist viel höher als das Honorar der Apotheke ist. Dieses Problem zeige sich gerade bei den derzeitigen Problemen mit umstrittenen Herstellerrabatten in der GKV. Das Inkasso ohne Gegenleistung könne bei Insolvenz einiger Hersteller zu einem veritablen Verlustgeschäft für die Apotheken werden, obwohl der Rabatt nur ein durchlaufender Posten werden sollte.
Einen weiteren Bericht über den Treffpunkt Apothekerhaus finden Sie in der nächsten Ausgabe der DAZ.
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