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- AZ 37/2010
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Wirtschaft
DAX tritt auf der Stelle
Die Marktlage
Die Investoren scheinen sich an die schlechten Nachrichten aus den USA gewöhnt zu haben. Laut dem jüngsten US-Arbeitsmarktbericht haben im August 54.000 Menschen ihren Job verloren. Keine guten Neuigkeiten, aber die Analysten waren von einer noch viel höheren Zahl ausgegangen. In einer ersten Reaktion schossen Dow Jones und DAX nach oben und sorgten so für einen gelungenen Börsenstart in den "Angstmonat" September. War die Angst vor dem "Double Dip" am Ende doch etwas übertrieben? Es mehren sich jedenfalls unter den Analysten die Stimmen, die – anstatt vor einem erneuten Abgleiten in die Rezession – jetzt nur noch von einer "Wachstumsdelle" sprechen. Die Stimmung am Parkett wirkt etwas gelöster, wenngleich auch nicht euphorisch. Seit fünf Monaten bewegt sich nun schon der DAX zwischen 5800 und rund 6300 Punkten seitwärts. An einen Ausbruch nach oben will niemand so recht glauben. Die meisten Analysten gehen von einer Fortsetzung des Zick-Zack-Kurses an den Börsen aus. Und das vermutlich zu Recht, denn die Anleger mögen sich zwar an die trüben Aussichten für die US-Konjunktur gewöhnt haben, aber es fehlt ihnen der Antrieb. Das ist recht deutlich an der Reaktion auf das neue 50-Milliarden-Dollar Konjunkturpaket abzulesen, das in den USA für ein neues Jobwunder sorgen soll. Noch vor ein paar Monaten hätten die Börsianer diese Maßnahme hoch gepriesen – heute überwiegt die Skepsis.
Bulle & Bär
Mit dem Absinken der Schneefallgrenze kommen auch schon die ersten DAX-Prognosen zum Jahresende heraus. So taxiert die Commerzbank den DAX per Jahresultimo auf 6800 Punkte. Das Institut geht davon aus, dass die Konjunkturdaten bis dahin wieder eindeutig positivere Signale senden werden. Die SEB-Bank hält 7000 Punkte für erreichbar. Die DZ-Bank sieht das Börsenbarometer binnen der nächsten sechs Monate bei 6900 Punkten.
Auf den ersten Blick kann man mit der Entwicklung beim DAX zufrieden sein. Das Börsenbarometer steht vor der Rückeroberung der 6200er Marke, begünstigt durch die massiven Positionsauflösungen am Anleihenmarkt. Positiv zu werten ist auch die Standfestigkeit gegenüber der scheinbar endlosen Kette an schlechten Nachrichten aus den USA. Auf kurze Sicht gibt es allerdings Hinweise, die auf Probleme hindeuten, je mehr sich der DAX der 6300er-Marke nähert. Zum einen ist nicht davon auszugehen, dass die Rentenhändler bereits die weiße Fahne schwenken. Das Geld wird derzeit zwischen Aktienmarkt und Festverzinslichen – je nach Stimmungslage – hin und her geschichtet. Noch beunruhigender wirkt die schwache Tendenz bei den Rohstoffen. Ausgehend von den asiatischen Märkten geraten momentan die Industriemetalle unter Druck, was sich in der Regel über kurz oder lang auch an den Börsen auswirkt. Die Zeit scheint noch nicht gekommen zu sein, um die 6300er Marke nachhaltig überwinden zu können.
Eckdaten zum 9. September 2010 (alle Angaben ohne Gewähr) | |
DAX (9. 9., 12.00 h) |
6.192 Punkte |
Dow Jones (8. 9. Schluss) |
10.387 Punkte |
Gold (Feinunze) |
1.255,00 Dollar |
Tagesgeld 5.000 € (Durchschnitt) |
1,08% |
Festgeld 3 Monate (Durchschnitt)
Bester überregionaler Anbieter mit Einlagensicherung*
|
0,84%
1,30% (ING-DiBa)
|
Festgeld 12 Monate (Durchschnitt)
Bester überregionaler Anbieter mit Einlagensicherung*
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1,30%
1,70% (SWK-Bank)
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