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Gesundheitspolitik
Apotheken immer stärker unter Druck
"Wir rechnen damit, dass die Apotheken durch das AMNOG im Durchschnitt mit 9000 Euro belastet werden", so Heßbrügge. Dazu werde man noch sehen müssen, wie die Neuordnung der Großhandelsmarge sich zusätzlich auswirke. Die konkrete Belastung auf die einzelne Apotheke hänge sehr stark von verschiedenen Faktoren ab: Neben der Verhandlungsposition mit dem Großhandel beispielsweise vom Anteil der rezeptpflichtigen und der hochpreisigen Medikamente.
Schon heute erzielten 25 Prozent der Apotheken unzureichende Betriebsergebnisse, "sodass man sich die Frage stellen muss, ob diese Apotheken aus betriebswirtschaftlicher Sicht noch sinnvoll betrieben werden können". Der Apobank-Experte: "Durch das AMNOG wird sich der ökonomische Druck noch einmal deutlich erhöhen. Das wird dazu führen, dass Apotheken, die das nicht mehr tragen können, geschlossen werden müssen." Er sieht auch kaum Möglichkeiten für die Apotheken, die Belastungen aufzufangen: Die Apotheken seien inzwischen alle so aufgestellt, dass sie sich etwa bei den Personalkosten keine Einsparungen mehr leisten könnten.
Heßbrügge bedauerte, dass die Politik das versprochene Pick-up-Verbot doch nicht umsetze. Das sei "wünschenswert" gewesen, um die Stellung des Apothekers mit seiner Beratungsleistung im Arzneimittelmarkt deutlich hervorzuheben. Einen Boom von Pick-up-Stellen erwartet Heßbrügge dennoch nicht.
Das gesamte Video-Interview mit Georg Heßbrügge finden Sie im Internet unter "DAZ.TV".
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