Gesundheitspolitik

CC Pharma weist Vorwürfe zurück

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Arznei-Importeur

Berlin (ks). Gegen die CC Pharma GmbH in Densborn wird derzeit staatsanwaltschaftlich ermittelt. Die Gesellschafter und Geschäftsführer des Arzneimittel importierenden und vertreibenden Unternehmens stehen im Verdacht, gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen zu haben. CC Pharma sieht sich dagegen im Recht und spricht von "Missverständnissen".

Die Staatsanwaltschaft Trier hatte am 9. November mitgeteilt, dass ein Ermittlungsverfahren gegen die fünf Beschuldigten im Alter von 45 bis 63 Jahren laufe. Sie stünden im Verdacht, sich mindestens seit Sommer 2009 wegen gewerbsmäßigen Betruges und Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz strafbar gemacht zu haben. Zur Aufklärung der Vorwürfe seien am selben Tage zwölf Objekte in Deutschland – darunter die Geschäftsräume der Firma im Vulkaneifelkreis, Privatwohnungen und die Geschäftsräume weiterer möglicherweise verstrickter Firmen – sowie vier Objekte in Zypern durchsucht worden.

Von der Türkei über Zypern nach Deutschland

Nach den vom Bundeskriminalamt in Wiesbaden geführten Ermittlungen sollen die Beschuldigten unter Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz Medikamente aus Nicht-EU-Ländern nach Deutschland eingeführt und an Apotheken und Endverbraucher betrügerisch weiterveräußert haben. Bei den Arzneimitteln handelte es sich der Staatsanwaltschaft zufolge unter anderem um Krebsmedikamente mit einem Verkaufspreis von über 650 Euro pro Packung, die für den türkischen Markt produziert und an türkische Großhändler ausgeliefert worden waren. Diese Arzneimittel sollen über die von den Beschuldigten geführten zypriotischen Firmen nach Deutschland eingeführt, umverpackt und sodann in Verkehr gebracht worden sein.

Ferner bestehe der Verdacht, dass die Beschuldigten Anfang 2010 ein für den südafrikanischen Markt produziertes Medikament zur Behandlung einer Immunschwächekrankheit illegal bezogen und an Abnehmer in Deutschland weiterveräußert haben. Es sei nicht auszuschließen, dass die Wirksamkeit der Medikamente durch Überlagerung oder nicht ausreichende Kühlung während der Transportwege und Lagerzeiten reduziert war.

CC Pharma: Vorschriften eingehalten

Die Geschäftsleitung der CC Pharma erklärte einen Tag später, man sei "bestürzt" über Tenor, Inhalt und Zeitpunkt der staatsanwaltschaftlichen Presseerklärung. Sie habe zu tendenziösen Berichten in den Medien geführt, die geeignet seien, den Ruf des Unternehmens und seiner Mitarbeiter nachhaltig zu schädigen. CC Pharma beziehe ihre Ware ausschließlich von lizensierten Großhändlern mit Sitz in der EU oder sogenannten Drittländern wie Norwegen, die arzneimittelrechtlich dem EU-Raum gleichgestellt seien. Dabei handele es sich um Originalprodukte verschiedener Hersteller, die in der EU uneingeschränkt verkehrsfähig seien. Die von CC Pharma vertriebenen EU-Importarzneimittel hätten entweder eine Zulassung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte oder der europäischen Arzneimittelbehörde EMA. Der Transport der Medikamente aus den EU-Lieferländern erfolge durch spezialisierte Speditionen, im Falle von Kühlartikeln mit Kühlfahrzeugen. Auch verfüge CC Pharma über eine eigene Großhandelserlaubnis, produziere nach GMP-Richtlinien und sei ISO-zertifiziert. Wie alle anderen Arzneimittelimporteure unterliege das Unternehmen der strengen Überwachung durch die Aufsichtsbehörde. Auch das von der Staatsanwaltschaft angesprochene, angeblich für den südafrikanischen Markt produzierte Medikament sei direkt und legal bezogen worden, so CC Pharma in ihrer eigenen Presseerklärung.

Die Durchsuchung der Betriebsstätte am gestrigen Tag sei von der Geschäftsleitung vorbehaltlos unterstützt worden, heißt es weiter. CC Pharma weist darauf hin, dass Grundlage der Ermittlungen lediglich ein sogenannter Anfangsverdacht sei. Das Unternehmen werde "alles daransetzen, die entstandenen Missverständnisse aufzuklären und den behaupteten Verdacht umgehend zu widerlegen".

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