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Prisma
Mit Fotos von abgebrannten Zigaretten gegen die Sucht
Forscher der Julius-Maximilians-Universität Würzburg haben herausgefunden, dass Bilder, beispielsweise von ausgedrückten Zigaretten, das Rauchverlangen reduzieren können. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass die Bilder, die das Ende des Rauchprozesses darstellen, das Suchtzentrum im Gehirn hemmen.
In den Untersuchungen wurden Rauchern und Nichtrauchern Bilder von brennenden sowie von bereits heruntergebrannten Zigaretten im Aschenbecher gezeigt. Mithilfe der Magnetresonanztomografie beobachteten Psychologen um Prof. Dr. Paul Pauli die Reaktion im Gehirn auf die unterschiedlichen Fotos. Die Auswertungen zeigten, dass die Bilder der brennenden Zigaretten das Suchtnetzwerk im Gehirn aktivieren, vor allem die Zentren, die das Erwarten nach einer Belohnung lenken. Nach Ansicht der Psychologen ist dieser Vorgang für das Verlangen nach der Droge verantwortlich. Die Aufnahmen der Zigarettenstummel hingegen sorgten sogar teilweise für Deaktivierungen im Gehirn. "Diese Reize, die das Ende des Rauchens markieren, sind also auf der einen Seite sehr klar mit dem Rauchen assoziiert, scheinen aber auf der anderen Seite das Suchtnetzwerk im Gehirn zu hemmen", kommentierte Pauli das Ergebnis.
Möglicherweise können die neuen Befunde eine Hilfe bei der Raucherentwöhnung sein, das muss jedoch noch in künftigen Studien bewiesen werden. Laut Pauli laufen in Würzburg und Gießen bereits Untersuchungen, in denen dieselben Bilder Menschen gezeigt werden, die sich vor unterschiedlich langer Zeit das Rauchen abgewöhnt haben. mk
Quelle: Pressemitteilung der Universität Würzburg
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