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WHO gibt IQWiG-Website gute Noten
Die WHO hatte im Jahr 2008 vom IQWiG selbst den Auftrag erhalten, die Methoden zu evaluieren, mit denen das Institut seine Patienteninformationen erstellt, sowie die Qualität und Richtigkeit seiner Informationen zu bewerten. "Das Gutachterteam kam zu dem Ergebnis, dass es dem Institut im Rahmen seines Programms gelungen ist, innerhalb weniger Jahre eine beeindruckende Vielzahl von Gesundheitsinformationen bereitzustellen und die Grundsätze evidenzbasierter Medizin praxisbezogen und sinnvoll in dieses komplexe Gebiet einzubeziehen", heißt es in der Sudie, die am 6. Mai in Berlin vorgestellt wurde.
Kees de Joncheere, Regionalbeauftragter für Gesundheitstechnologie und Arzneimittel im WHO-Regionalbüro für Europa, betonte, dass eine öffentlich finanzierte und wissenschaftlich unabhängige Einrichtung bei der Bereitstellung objektiver und unverzerrter Patienteninformationen "eine wichtige Rolle spielen kann und auch spielen sollte". Die IQWiG-Informationen seien auch für andere Länder weltweit eine Quelle. "Die Übersetzung in weitere Sprachen wäre ein echter Gewinn”, so de Joncheere. Die WHO verlinke bereits auf die IQWiG-Informationen.
Trotz allen Lobes – die Gutachter konzentrierten sich auch auf strittige Bereiche und solche mit Verbesserungspotenzial. Optimiert werden könnten die Informationen beispielsweise, indem die Kriterien für die Themenauswahl zum Abschluss gebracht und veröffentlicht werden, die interne Dokumentation von Methoden und Arbeitsabläufen ausgeweitet und veröffentlicht wird und die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert wird, um das Portal bekannter zu machen. Bereits während des Prüfungszeitraums umgesetzt wurde die Empfehlung, ein System zu entwickeln, mit dem Interessengruppen zu den Kommentaren, die sie im Verlauf der Konsultationsphase abgeben, Rückmeldung erhalten.
IQWiG-Leiter Peter Sawicki betonte, dass möglichst viele Empfehlungen der WHO umgesetzt werden sollten. Er verwies darauf, dass es der Wille des Gesetzgebers sei, durch die Arbeit des IQWiG die Autonomie der Patientinnen und Patienten zu stärken. "Das geht aber nur, wenn wir uns von der langen Tradition verabschieden, den Menschen zu sagen, was sie tun und was sie lassen sollen." Es sei daher unerlässlich, dass das IQWiG sich weiterhin für die Erstellung bestmöglicher unabhängiger, evidenzbasierter Patienteninformationen einsetze. Sawicki: "Die Gesellschaft wird mit einseitigen Informationen nur so überflutet. Patientinnen und Patienten sowie die Öffentlichkeit sind heute mehr denn je auf eine Informationsquelle angewiesen, der sie vertrauen können.”
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