Prisma

Der Ligand im Rucksack

Einen neuen Mechanismus, der die Entwicklung von B-Lymphozyten im Knochenmark steuert, haben Wissenschaftler der Universität Freiburg aufgedeckt. Die Entdeckung ist vor allem für das Verständnis von Immundefizienz und Blutkrebs relevant.

Aus Blutstammzellen entstehen in unserem Körper jeden Tag Millionen neuer B-Zellen. Bislang war bekannt, dass sich aus den Stammzellen Vorläufer-B-Zellen entwickeln, die mit Hilfe eines speziellen Rezeptors, des prä-B-Zellrezeptors selektioniert und vermehrt werden. Es wurde vermutet, dass der prä-B-Zellrezeptor einen Liganden benötigt, um zu funktionieren. Nach diesem Liganden wurde lange gesucht mit der Vermutung, er werde von anderen Zellen des Knochenmarks gebildet. Nun haben Freiburger Wissenschaftler das Rätsel gelöst und dabei eine unerwartete Entdeckung gemacht: Der prä-B-Zellrezeptor trägt seinen eigenen Liganden in Form einer speziellen Zuckereinheit, die direkt an den Rezeptor angeheftet ist. "Den Liganden des prä-B-Zellrezeptors als Teil seiner selbst aufzuspüren, ist so, als würde man einen Schatz im eigenen Vorgarten finden, nach dem jeder in der weiten Welt jagt", so die Freiburger Forscher. ral

Quelle: Pressemitteilung der Universität Freiburg vom 16.7.2010

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