Arzneimittel und Therapie

Rauchen erhöht Osteoporoserisiko unter Depotkontrazeptivum

Medroxyprogesteronacetat zählt zu den Arzneistoffen, die bei langfristiger Anwendung die Entstehung einer Osteoporose begünstigen können. Rauchen und eine zu niedrige Calciumaufnahme können diese Entwicklung fördern. Dies zeigt eine Beobachtungsstudie nach der Anwendung von Medroxyprogesteronacetat als Depotkontrazeptivum.

Medroxyprogesteronacetat wird als Depotkontrazeptivum eingesetzt (Depo-Clinovir®). Da es den Östrogenspiegel senkt, muss mit einem Knochendichteverlust gerechnet werden. Bei Osteoporose ist Depot-Medroxyprogesteron kontraindiziert. Bei erhöhtem Osteoporoserisiko wird empfohlen, auf andere Verhütungsmethoden auszuweichen. Das Ausmaß des Kochendichteverlustes ist abhängig von der Anwendungsdauer und laut Fachinformation möglicherweise nicht vollständig reversibel.

Eine Beobachtungsstudie hat nun gezeigt, dass durch Rauchen bei Anwendung von Depot-Medroxyprogesteronacetat das Risiko für einen mindestens 5-prozentigen Knochendichteverlust innerhalb von 24 Monaten auf nahezu das Vierfache ansteigt (OR 3,88). Dagegen ließ sich das Risiko durch Einnahme von 100 mg Calcium täglich senken (OR 0,81). Auch eine Schwangerschaft in der Anamnese wirkte sich günstig aus (OR 0,49). In die Studie waren 240 Frauen aufgenommen worden. Nach 24 Monaten konnten die Daten von 95 Frauen ausgewertet werden, bei 45 von ihnen hatte die Knochendichte, gemessen an Oberschenkelknochen und Wirbelsäule, um mindestens 5% abgenommen.

Frauen, die Depot-Medroxyprogesteron zur Kontrazeption verwenden, sollten angehalten

werden, zusätzliche Osteoporose-Risikofaktoren wie Rauchen zu meiden und auf eine ausreichende Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr zu achten. du


Quellen

Rahman M, Berenson AB: Predictors of Higher Bone Mineral Density Loss and Use of Depot Medroxyprogesterone Acetate. Obstetrics & Gynecology 2010; 115: 35 – 40.

Fachinformation Depo-Clinovir® Stand Februar 2009

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