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Absage an Inkontinenz-Versorgung zu Dumpingpreisen

STUTTGART (ks). Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) lehnt die Pläne der AOK Baden-Württemberg zur Versorgung ihrer Versicherten mit Inkontinenz-Hilfsmitteln ab. "Wir müssen hier ein Zeichen setzen, denn die Tendenz in der Versorgung geht immer mehr hin zu einer Billigst-Unterversorgung", sagte LAV-Präsident Fritz Becker am 16. August.

Die AOK Baden-Württemberg plant laut LAV einen Vertrag für die künftige Inkontinenz-Versorgung ihrer Versicherten, bei dem Betroffene für 33 Euro pro Monat mit Inkontinenz-Produkten versorgt werden sollen. Versicherte müssen sich somit darauf einstellen, nicht mehr ihre bisherigen Inkontinenzprodukte zu erhalten. "Wie in anderen Bundesländern schon von anderen Kassen vorgemacht, soll hier eine Vogel-friss-oder-stirb-Versorgung für vor allem Pflegebedürftige oder ältere Menschen etabliert werden", sagt Becker. Die Verantwortung für eine vernünftige Versorgungsqualität der Versicherten bleibe dabei auf der Strecke, die Bedürfnisse der Patienten stünden nicht mehr im Vordergrund, kritisiert der LAV-Präsident.

Problematisch schätzt der LAV auch ein, dass die Betroffenen unter Umständen den Bedarf für einen kompletten Monat oder gar das Quartal angeliefert bekommen. Dies führe häufig zu Lagerungsproblemen. Zudem fürchtet der LAV, dass Betroffene, die wegen der Schwere ihrer Inkontinenz bislang eine bessere Qualität an Hilfsmitteln gewohnt waren, künftig kräftig zuzahlen müssen. "Als Verband wollen wir solch einen Vertrag nicht abschließen", so Becker. Es bleibt jedoch jeder einzelnen Apotheke überlassen, ob sie zu den vorgegebenen Konditionen die Versorgung übernehmen will.

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