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Ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland

Im Durchschnitt verfügt jeder erwachsene Deutsche über ein Vermögen von 155.000 Euro – die Alterssicherung, d. h. Renten- und Pensionsanwartschaften in Höhe von 67.000 Euro eingeschlossen. Doch die Unterschiede sind groß und die Ungleichverteilung wächst. Das ergab eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Beamte erzielen die "mit weitem Abstand höchsten Anwartschaften" in der Alterssicherung. Im Pensionsalter verfügen sie über einen Anspruch von rund 400.000 Euro. Arbeiter und Angestellte haben geringere Ansprüche von 160.000 bis 200.000 Euro.

Praktisch alle Erwachsenen erwerben Ansprüche an einem der diversen Alterssicherungssysteme – wenn auch oft nur geringe. Bei der Anwartschaft auf die Alterssicherung handelt es sich allerdings um fiktive Vermögenswerte, denn das Alterssicherungsvermögen kann weder beliehen noch vorzeitig ausgezahlt werden.

Jeder Vierte ohne Geldvermögen

Mehr als ein Viertel aller Erwachsenen verfügt über keinerlei Geld- oder Sachvermögen (Immobilien, Aktien etc.).

70% der weniger wohlhabenden Menschen besaßen zusammen lediglich rund 9% der Geld- und Sachwerte. Dagegen besaß allein das reichste Zehntel mehr als 60% des Vermögens.

Die DIW-Forscher warnen davor, dass Geringverdiener und Langzeitarbeitslose bei der Vermögensbildung und Altersvorsorge noch weiter zurückfallen werden. Es sei davon auszugehen, "dass die Vermögensungleichheit auch bei der Alterssicherung zunimmt und wir auf mehr Altersarmut zusteuern", so DIW-Experte Markus Grabka. "Dies gilt besonders für Ostdeutschland, denn hier haben wir ohnehin eine geringere Vermögensbildung als im Westen und deutlich mehr Langzeitarbeitslose."

Während in Westdeutschland die Nettovermögen seit 2002 um gut elf Prozent anstiegen, sind sie in Ostdeutschland um knapp zehn Prozent gesunken. Dafür ist neben der höheren Arbeitslosenquote auch der Preisverfall selbstgenutzter Immobilien verantwortlich.


Quelle: DIW Berlin

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