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"Herzensangelegenheit 50+"
"Mit der Aktion wollen wir die Bürger der Region über dieses Risiko aufklären", sagt Margit Schlenk, Sprecherin des WIPIG. "Die Apotheken vor Ort sind dabei ein kompetenter Ansprechpartner, der die Menschen individuell unterstützt." Durchschnittlich jeder Zweite stirbt in Oberfranken und der Oberpfalz an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. "Wir haben in Nord-Ost-Bayern diesbezüglich die höchste Mortalität. Außerdem weist diese Region die größte Verbreitung von risikoreichem Gesundheitsverhalten wie Rauchen, körperlicher Inaktivität und fettreicher Ernährung auf", sagt Schlenk. "Wir möchten mit der Aktion den Bürgern an diesem konkreten Beispiel zeigen, was der Einzelne selbst tun kann, um seine Gesundheit zu erhalten und sein Gesundheitsrisiko zu verringern."
Rechtzeitig eingreifen
Statistische gesehen treffen 85 Prozent der Herzinfarkte Menschen ohne vorherige Beschwerden. Denn Schmerzen in der Brust treten erst auf, wenn bereits 70 Prozent des Blutgefäßrohrs am Herzen eingeengt sind. "Dann kann man nur noch versuchen, zu reparieren. Mit Vorbeugen oder Verhindern ist es dann vorbei", sagt Prof. Dr. Werner Richter vom Institut für Fettstoffwechsel und Hämorheologie in Windach. Um das Herzinfarktrisiko zu minimieren, müssen Risikofaktoren identifiziert, vermindert oder ganz ausgeschaltet werden.
Ermittlung des persönlichen Risikos
Die Aktion "Herzensangelegenheit 50+" soll insgesamt ein Jahr dauern und wird in Kooperation mit 14 Apotheken in der Region durchgeführt. Dabei wird das persönliche Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung der Aktionsteilnehmer ermittelt. Die Apotheken sollen den Teilnehmern während dieser Zeit eine individuelle Gesundheitsberatung anbieten. Nach einem Jahr, so das WIPIG, werden alle Teilnehmer noch einmal um eine Blutprobe gebeten. Die Ergebnisse der beiden Untersuchungen werden dann vom WIPIG ausgewertet. Die Aktion wird unterstützt von der Dr. August und Dr. Anni Lesmüller Stiftung.
Die Apotheke als niedrigschwellige Anlaufstelle
Mit über vier Millionen Kundenkontakten pro Tag eignet sich die Apotheke vor Ort sehr gut, um potenzielle Risikopatienten direkt anzusprechen und gezielt aufzuklären", sagt Apotheker Martin Gebhardt, Sprecher der Apotheken im Landkreis Wunsiedel. "Wir gehen davon aus, dass durch gezielte Information und ein maßgeschneidertes Paket an Vorsorge-Maßnahmen das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung deutlich verringert werden kann. Entscheidend ist für uns dabei die Rolle des Apothekers als kompetente und niedrigschwellige Anlaufstelle nahe am Patienten", sagt Schlenk. "Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Aktionsteilnehmer nach einem Jahr nicht nur bessere Werte haben, sondern dass sie auch in Zukunft bewusst und aktiv Vorsorge betrieben."
Zum WeiterlesenPrävention: Apotheken zeigen, was sie können Preisverleihung "hauptsache prävention" DAZ Nr. 48/2009, S. 78ff |
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