DAZ aktuell

Weitere Compliance-Probleme festgestellt

BONN (bah/ral). Das Marktforschungsinstitut IMS Health untersucht im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH), ob Arzneimittel-Rabattverträge einen Einfluss auf die Therapiequalität und den Versorgungsalltag von Patienten haben. Wie bereits für Lipidsenker, Antidepressiva und Insuline wurden nun auch für die Anwendungsgebiete Osteoporose und Funktionsstörungen der Schilddrüse Compliance-Probleme festgestellt.

Die ersten Ergebnisse der Studie stellte der BAH-Vorsitzende Hans-Georg Hoffmann bereits am 10. Februar 2010 Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler vor (siehe DAZ Nr. 7/2010, S. 21). Für Lipidsenker, Antidepressiva, Insuline nannte er Compliance-Probleme und eine Beeinträchtigung des Therapieerfolgs durch Rabattverträge. Nun belegen Untersuchungen für zwei weitere Anwendungsgebiete (Osteoporose und Funktionsstörungen der Schilddrüsen) dies in gleicher alarmierender Weise. Auch hier waren Hinweise auf eine Verschlechterung der Compliance nach einem rabattvertragsbedingten Verordnungswechsel zu beobachten, so dass z. B. 10,5% der Patienten mit einer Funktionsstörung der Schilddrüse nach rabattvertragsbedingten Medikationswechseln beim nächsten Arztbesuch auf ihr ursprüngliches Produkt zurückgestellt wurden.

Fokus ökonomische Auswirkungen

Die Erkenntnisse haben den BAH veranlasst, den Studienauftrag auch auf die ökonomischen Auswirkungen der Rabattverträge zu erweitern. Es soll dabei untersucht werden, welche zusätzlichen Kosten (kostspielige Untersuchungen, zusätzliche Medikationen, Krankenhausaufenthalte, Krankschreibungen etc.) auf die Solidargemeinschaft der Versicherten zukommen.

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