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DAZ aktuell
Alten- und Pflegeheimbelieferung selten lukrativ
Neben der Belieferung von Alten- und Pflegeheime mit Arzneimitteln übernimmt rund jede zweite dieser Apotheken auch das Rezeptmanagement, d. h. die Rezeptanforderung und Beschaffung bei den verordnenden Ärzten sowie das Sammeln und Prüfen der Rezepte. Mehr als jede vierte alten- bzw. pflegeheimbeliefernde Apotheke übernimmt darüber hinaus auch das Stellen der Arzneimittel (siehe Frage 2 und 3). Als lukrativ erweist sich die Belieferung von Alten- und Pflegeheimen aber nur für drei von zehn der in diesem Geschäftsfeld tätigen Apotheken. Rund 70 Prozent der involvierten Apotheken beurteilen die Alten- und Pflegeheimbelieferung unter ökonomischen Gesichtspunkten als nicht lukrativ oder sind geteilter Meinung (siehe Frage 4).
Insbesondere "Vollversorger" betroffen
Die Belieferung von Alten- und Pflegeheimen mit Arzneimitteln gehört für 46 Prozent der Apotheken zum Arbeitsalltag. Weitere acht Prozent planen dies für die Zukunft. Knapp die Hälfte der Apotheken kann oder möchte dieses Betätigungsfeld zurzeit aber nicht bedienen. Unter ökonomischen Gesichtspunkten verwundert dieser hohe Anteil nicht, folgert das IFH, da nur knapp 30 Prozent der in der Heimbelieferung tätigen Apotheken angeben, dass dieses Betätigungsfeld für sie in betriebswirtschaftlicher Sicht lukrativ sei. Insbesondere Apotheken, die neben der Arzneimittelversorgung auch das Rezeptmanagement und das Stellen der Arzneimittel für die Heime übernehmen, bewerten das Geschäftsmodell häufig als nicht lukrativ. Nur knapp jeder fünfte dieser "Vollversorger" fällt ein positives Urteil. Insgesamt übernehmen knapp 50 Prozent der heimbeliefernden Apotheken auch das Rezeptmanagement; rund 30 Prozent stellen die Arzneimittel im Auftrag der Pflegeheime patientenindividuell und einnahmezeitpunktgenau.
Geschäftserwartungen weiter trübe
Wie bei jeder monatlichen Umfrage des Apokix ermittelte das IFH auch dieses Mal die wirtschaftliche Stimmung der Apotheken in Deutschland. Januar, Februar, März – das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarkts (AMNOG) ist seit drei Monaten in Kraft und sorgt weiter für schlechte Stimmung bei den Apothekern. So wird die aktuelle Geschäftslage im März von 56 Prozent der Apothekerinnen und Apotheker als negativ eingestuft – der Tiefpunkt seit dem Start des Apokix Stimmungsbarometers im September 2010. Auch die Geschäftserwartungen sind trübe: Knapp 80 Prozent der Befragten rechnen mit einer negativen Geschäftsentwicklung ihrer Apotheke in den kommenden Monaten. Lediglich fünf Prozent der Apotheken rechnen mit einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation.
Apokix: Das Stimmungsbarometer der Apotheken in DeutschlandDer Apotheken-Konjunkturindex Apokix ermittelt monatlich die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker. Mit der "Frage des Monats" werden Einschätzungen zu aktuellen Marktthemen erhoben. Der Apokix dient der deutschen Apothekerschaft als Sprachrohr und bietet der Branche, seinen Vertretern und Marktpartnern fundierte Informationen über Geschäftslage und Geschäftserwartungen sowie aktuellen Themen. Teilnehmen können Leiterinnen und Leiter öffentlicher Apotheken in Deutschland. Voraussetzung ist eine einmalige Registrierung per Fax oder online unter www.apokix.de – Initiator des Apokix ist das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH). |
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