Prisma

Gute Haltung, weniger Schmerzen

Die Körperhaltung eines Menschen verrät bekanntlich viel über seine seelische Verfassung. Und nicht nur das: Neue Studiendaten legen nahe, dass sich die Haltung auch auf die Schmerzempfindung auswirkt.

Wenn Menschen eine gebeugte Körperhaltung einnehmen, kann das viele Gründe haben: sie frieren, trauern oder krümmen sich vor Schmerzen. Obwohl diese Körperhaltung zur Linderung der Leiden beitragen soll, bewirkt sie genau das Gegenteil. Die betroffene Person fühlt sich geschwächt, unterlegen und der Situation schutzlos ausgeliefert. Diesen Zusammenhang konnten jetzt Forscher der Universität Toronto feststellen. Ihnen fiel auf, dass Personen, die dominante Posen wie einen sehr aufrechten Gang oder gerade, breit aufgebaute Schultern zeigten, Schmerzreize weniger intensiv einstuften. Die Wissenschaftler vermuten, basierend auf vorherigen Studien, dass die aufrechte Körperhaltung zu einer vermehrten Testosteron- und einer verminderten Cortisol-Ausschüttung führt. Die veränderte Hormonfreigabe bewirkt dann eine bessere Toleranz von Schmerzen.


sk


Quelle: Bohns, V. K, Wiltermuth, S. S.: J. Exp. Soc. Psychol., Online-Vorabpublikation,
DOI: 10.1016/j.jesp.2011.05.022



DAZ 2011, Nr. 29, S. 6

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