Ernährung aktuell

Softdrinks gehen aufs Herz

Wer regelmäßig süße Erfrischungsgetränke zu sich nimmt, hat ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das haben Schweizer Wissenschaftler aktuell bestätigt. Das Fatale dabei: Negative gesundheitliche Effekte treten bereits nach wenigen Wochen moderaten Konsums auf.

An der Studie nahmen 29 gesunde normalgewichtige Männer im Alter zwischen 19 und 25 Jahren teil. Sie tranken über einen Zeitraum von drei Wochen drei Mal täglich 200 ml Süßgetränke, die Fructose, Glucose oder Saccharose enthielten. In einem ersten Durchlauf nahmen die Probanden über die Getränke täglich 40 g des entsprechenden Zuckers zu sich, in einem zweiten Durchlauf wurde die Zuckerkonzentration auf 80 g pro Tag gesteigert.

Bereits nach 30 Tagen wiesen die jungen Testtrinker nicht nur einen durchschnittlich größeren Bauchumfang auf, sie hatten auch erhöhte Blutzuckerspiegel und schlechtere Cholesterinwerte. Darüber hinaus zeigte sich, dass der Konsum der Süßgetränke die Entstehung kleinerer, dichterer LDL-Partikel förderte. Diese Partikel gelten als besonders atherogen. Weiterhin waren Entzündungsmarker um etwa das Doppelte der Ausgangswerte angestiegen. Die schlechtesten Werte stellten die Studienautoren nach Konsum der Fructose-haltigen Getränke fest. Am besten kam in der Studie Saccharose weg. Kaspar Berneis, Endokrinologe an der Universität und am Universitätsspital Zürich, schließt aus den Ergebnissen, dass Personen, die über einen längeren Zeitraum gesüßte Getränke, insbesondere solche mit Fructose, konsumieren, ein erhöhtes Risiko für eine Atherosklerose mit den Folgen wie Herzinfarkt oder Diabetes haben. Berneis dazu: "Wichtig ist, dass Konsumenten wissen, dass Fructose aus natürlichen Quellen wie Obst und Gemüse gut und gesund ist." Werde Fructose aber als Süßungsmittel Getränken beigefügt, würden schnell Mengen erreicht, die dem Körper schaden können. "Die herkömmliche Meinung, dass Fruchtzucker per se gut sein muss, nur weil er auch in Früchten vorkommt, ist falsch", so Berneis.


ral



Quelle: Aeberli, I. et al.: Am. J. Clin. Nutr., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.3945/ajcn.111.013540



DAZ 2011, Nr. 32, S. 56

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