Prisma

Neue Leitlinie Schwangerschaftsdiabetes

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hat in den vergangenen Monaten die Leitlinie Schwangerschaftsdiabetes überarbeitet und nun die "Evidenzbasierte Leitlinie zu Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Gestationsdiabetes mellitus (GDM)" vorgelegt.

Foto: DAK
Häufige Komplikation Von rund 650.000 Geburten in Deutschland im Jahr 2010 litten fast 24.000 Mütter bei der Entbindung unter Schwangerschaftsdiabetes, Tendenz steigend.

Für werdende Mütter erhöht ein Schwangerschaftsdiabetes das Risiko, Bluthochdruck, Harnwegsinfekte oder Schwangerschaftsvergiftungen zu erleiden. Darüber hinaus haben sie häufiger Frühgeburten. Sie gebären übermäßig große Babys, die häufiger über einen Kaiserschnitt zur Welt kommen müssen. Mitunter leiden die Babys unter einem Atemnotsyndrom, Unterzuckerungen oder Trinkschwäche. "Eine angemessene Behandlung mildert nachweislich die Folgen eines GDM für Mutter und Kind", sagt Dr. Helmut Kleinwechter, Sprecher der Leitlinien-Expertengruppe Diabetes und Schwangerschaft. Studien zeigen, dass eine Blutzucker-senkende Therapie und eine spezialisierte geburtsmedizinische Betreuung den betroffenen Frauen und ihren Kindern helfen. Mit der Leitlinie gibt die DDG Ärzten Informationen und Handlungsempfehlungen zu Epidemiologie, Folgen, Screening, Diagnostik, und Therapie von Gestationsdiabetes. Dazu gehören auch Hinweise zur Ernährung, Kalorienbedarf und Sport, zur Schulung der Schwangeren und geburtsmedizinischer Betreuung und Nachsorge. Die evidenzbasierte Leitlinie ersetzt die Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie des Gestationsdiabetes aus dem Jahr 2001. Eine Kurzfassung in Form einer Praxisleitlinie und eine Laienversion für Schwangere und Interessierte ergänzen diese Fassung. Abgerufen werden kann die Leitlinie unter www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de.


ral


Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft



DAZ 2011, Nr. 33, S. 8

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