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Kommission hakt erneut bei Pharmafirmen nach

BRÜSSEL (ks). Die Europäische Kommission ist nach wie vor Pharmaunternehmen auf der Spur, die die Einführung kostengünstiger Generika verzögern. Vergangene Woche hat sie erneut einzelne – nicht namentlich benannte – Unternehmen aufgefordert, ihre Vereinbarungen zu Patentstreitbeilegungen, die im Jahr 2010 im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zwischen Originalpräparate- und Generikaherstellern geschlossen wurden, offenzulegen.

Dies ist das zweite Monitoring nach der Untersuchung der Kommission zum Wettbewerb im Pharmasektor von 2009. Daraus war hervorgegangen, dass bestimmte Vereinbarungen zur Patentstreitbeilegung dem Verbraucher schaden können, da sie den Markteintritt kostengünstigerer Generika verzögern.

Im Jahr 2010 hatte die Kommission ein erstes Monitoring durchgeführt, das einen erheblichen Rückgang möglicherweise problematischer Vereinbarungen zur Patentstreitbeilegung ergab. So ging deren Anteil bei den zwischen Juli 2008 und Dezember 2009 geschlossenen Vereinbarungen auf 10 Prozent zurück. In dem von der Untersuchung des Pharmasektors abgedeckten Zeitraum (Januar 2000 bis Juni 2008) waren es noch 22 Prozent gewesen. Die Summen, um die es bei den Vergleichen zwischen Originalpräparate- und Generikaherstellern geht, sind ebenfalls zurückgegangen: In der Sektoruntersuchung war noch von mehr als 200 Mio. Euro die Rede, der Bericht aus dem Jahr 2010 kommt auf weniger als 1 Mio. Euro.

Die Kommission hat angekündigt, die übermittelten Vereinbarungen zu prüfen und im ersten Halbjahr 2011 einen Bericht mit einer statistischen Übersicht zu veröffentlichen. Sollte eine Vereinbarung zusätzliche Fragen aufwerfen, könnte ein gezielteres Auskunftsverlangen folgen.



DAZ 2011, Nr. 4, S. 37

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