Arzneimittel und Therapie

Bei unter 30-Jährigen Drospirenon-haltige Pillen meiden

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AKdÄ) hat den Fall einer 22-jährigen Frau, die unter einer Drospirenon-haltigen Pille eine Lungenembolie entwickelt hat und verstorben ist, zum Anlass genommen, auf das erhöhte Thromboembolierisiko in der Gruppe der unter 30-Jährigen unter Drospirenon-haltigen Kontrazeptiva (Yasmin®/Yasminelle®, Aida®, Yaz®, Petibelle®) hinzuweisen. Sie empfiehlt, in dieser Altersgruppe Levonorgestrel-haltige Kontrazeptiva zu bevorzugen.

Die AKdÄ beruft sich dabei unter anderem auf eine Fallkontrollstudie von Jick et al., bei der das Thromboembolierisiko in der Gruppe der unter 30-Jährigen unter Drospirenon gegenüber Levonorgestrel um das Fünffache erhöht war. Generell sollten Frauen bei der Verordnung eines hormonalen Kontrazeptivums auf das Thromboembolierisiko hingewiesen werden, insbesondere darauf, dass Rauchen das Risiko für thromboembolische Ereignisse stark erhöht. Zudem sollen sie aufgefordert werden, auf wichtige Warnsymptome für venöse Thromboembolien und hier vor allem auf Schmerzen und Schwellungen in den Beinen zu achten.


Quelle: Risiko von venösen Thromboembolien bei Einnahme von Drospirenon-haltigen kombinierten oralen Kontrazeptiva. Deutsches Ärzteblatt, Jg. 108, Heft 45, 11. November 2011.


du



DAZ 2011, Nr. 46, S. 56

Das könnte Sie auch interessieren

Drospirenon-haltige Kontrazeptiva

USA: Neue Warnhinweise für Antibabypillen

Wahl der passenden Methode bei Thromboserisiko

Eine Patientin mit Verhütungswunsch

Wie das Risiko für venöse Thromboembolien unter Estradiolvalerat/Dienogest einzuschätzen ist

Neuere Pille, geringere Thrombosegefahr?

Erhöhtes Thrombose-Risiko neuerer kombinierter oraler Kontrazeptiva bestätigt

Levonorgestrel-haltige Kontrazeptiva am sichersten

Kombinierte orale Kontrazeptiva

Auch an cerebrale venöse Thrombosen denken

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.